Letztes Update:
20190424115831

Heimlichtuerei ist nicht seine Art

14:06
11.06.2018
Die Verhandlung wird fortgesetzt. Der Angeklagte berichtet nun, wie der Sohn der angeklagten zum Opfer wurde. Zuvor habe die Mutter des Mädchens offenbar Verdacht geschöpft, nachdem sie entsprechende Hinweise aus dem Kindergarten erhalten habe. Zum Zerwürfnis zwischen den Frauen sei es allerdings wegen eines Streits um Geld gekommen.

Er habe dann den Sohn der Angeklagten missbrauchen wollen. Sie habe ihn gebeten, ihrem Sohn dabei nicht weh zu tun. Allerdings könne er sich an den ersten Fall konkret nicht erinnern. "Davon habe ich auch kein Video gemacht", sagt der Angeklagte. 

Bei dieser und allen folgenden Taten habe die Mutter Bescheid gewusst. "Warum haben Sie das nicht heimlich gemacht, wie das sonst üblich ist", fragt der Richter. "Das ist nicht meine Art", sagt der  Angeklagte. 

Eberhard Wein

Ein Geständnis ohne jede Emotion

12:57
11.06.2018
Der Angeklagte spricht sachlich und mit eintöniger Stimme. Jetzt kommt er zu den Tatvorwürfen. Bis auf kleine Details bei den angegebenen Geldsummen und der Reihenfolge der Taten stelle die Anklageschrift den Sachverhalt richtig dar, sagt er. Weil die Lebensgefährtin ihren Sohn schützen wollte, sei zunächst das dreijährige Mädchen missbraucht worden. Begeistert sei die Frau nicht gewesen. Deshalb habe er sie während der Übergriffe in ein anderes Zimmer geschickt. "Sie hat erst nicht  mitmachen wollen. Sie hat schon versucht, mir das auszureden. Aber ich habe damit Druck gemacht, dass ich dann nicht mehr zu ihr komme." 

Beim vierten und letzen Übergriff auf das Mädchen habe sie sich dann beteiligt. "Ich wollte sie schon bei den Taten mit einbeziehen." Die Initiative sei aber immer von ihm ausgegangen, auch als der Sohn der Frau zum Opfer geworden sei. Möglicherweise habe sie sich ihm zuliebe beteiligt. "Es kann schon sein, dass sie geglaubt hat, dass sie mir dann besser gefällt."

An dieser Stelle unterbricht der Richter die Sitzung für eine Viertelstunde. Anschließend soll der Angeklagte mit seiner Aussage fortfahren.

Eberhard Wein

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