Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke sieht in dem Koalitionsvertrag von CDU, SPD und CSU eine wichtige Grundlage zur Stärkung der Erinnerungsarbeit und der Unterstützung von SED-Opfern. Der Koalitionsvertrag enthalte eine Reihe von Vorhaben, die für die Betroffenen von SED-Unrecht von besonderer Bedeutung sind, erklärte Zupke am Mittwoch in Berlin. Hierzu gehöre etwa die Ankündigung, das Rehabilitierungsgesetz um den Aspekt des Zwangsdopings zu ergänzen. Damit würden auch Fälle des systematischen Dopings in der DDR grundsätzlich erfasst.
„Ich bin dankbar, dass für die Opfer des DDR-Zwangsdopings der Weg zu einer dauerhaften Unterstützung geebnet wird“, sagte die beim Bundestag angesiedelte Opferbeauftragte. Bis heute litten die Betroffenen an den schweren körperlichen und seelischen Folgen des Zwangsdopings. Viele der DDR-Dopingopfer seien damals noch minderjährig gewesen.
Darüber hinaus kündige der Koalitionsvertrag eine Stärkung der Aufarbeitung des Kulturgutentzugs in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und DDR an. Zupke nennt das ein „wichtiges Zeichen“. Für die Betroffenen gehe es dabei weniger um den materiellen Wert, sondern um den Verlust eines Teils ihrer Identität.
Auch enthalte der Koalitionsvertrag eine Reihe von Vorhaben zur Stärkung der Gedenk- und Erinnerungskultur, sagte die SED-Opferbeauftragte. Hierzu gehörten insbesondere die Weiterentwicklung der Gedenkstättenkonzeption des Bundes und das angekündigte Investitionsprogramm für die dezentrale Gedenkstättenlandschaft.