Friedrich Winter war in jenen Jahren kurz vor Kriegsende im roten Backsteinbau der Polizei im Bahnhofsviertel, "Kommando" genannt, an verantwortlicher Stelle tätig. 1955, zehn Jahre später, erinnerte er sich an die Angriffe auf den Hofer Hauptbahnhof in der "Frankenpost" (veröffentlicht am 16.4.1955)
"Am Sonntag, dem 8. April, gegen Mittag, erhielt ich (Friedrich Winter) den Auftrag, mit einem Teil der Lehrabteilung die Ordnung am Bahnhof herzustellen. Der Bahnhof war vollkommen verstopft, Soldaten und Zivilisten lagen dicht gedrängt in den Zu- und Durchgängen der Bahnhofshalle umher. Nach meiner ersten Aufforderung, die Durchgänge freizumachen, heulte die Sirene. Einer zweiten Aufforderung bedurfte es nicht mehr. Der Bahnhof wurde leer, aber viele kamen nicht mehr in Sicherheit. Ich verwies am Bahnhofsplatz die Soldaten zum Alsenberger Tunnel, aber schon detonierten die ersten Bomben. Als ich unmittelbar nach dem Angriff aus meinem Unterschlupf gekrochen war, waren die Straßen verdüstert von Pulverdampf und Staub."