Wie schon berichtet: In jenen Tagen im April 1945 war Hof Durchgangsstation nicht nur für viele Wehrmacht-Transporte, sondern auch für die aus dem Osten kommenden Flüchtlingsrecks, für zahllose Verwundete und die vor den heranrückenden Amerikanern aus dem Westen zurückweichenden Wehrmachts-Angehörigen. "Im Hauptbahnhof kampierten seinerzeit tausende Soldaten und Flüchtlinge", erinnerte der Hofer Anzeiger/Frankenpost am 8. April 1970 in seinem 25-Jahre-Rückblick in seiner ehemaligen Zeitung.
Auf den 8. April 1945 blickte in jenem Artikel der frühere Chefredakteur des "Hofer Anzeiger" Karl Roeder zurück. "An jenem Tag, einen sonnigen Sonntag, der alle Zeichen des erwachenden Frühlings trug, kam schweres Unglück über unsere gute, alte Stadt. In der Mittagsstunde, als die Hofer sich eben zum Essen setzten, erhob sich plötzlich ein schweres Brummen. Feindliche Geschwader standen bereits über dem Stadtgebiet, ohne dass vorher Alarm gegeben worden wäre. Nachdem mehrere Bomberpulks die Stadt bereits überflogen hatten, gab eines der Geschwader Rauchzeichen zum Angriff. Erst in diesem Augenblick ertönten die Sirenen, viel zu spät , so dass viele die Luftschutzkeller nicht mehr aufsuchen konnten." Viele Einwohner seien in den Treppenhäusern vom Tod überrascht worden, notierte Roeder weiter auf. "Auf der Flucht vor den Bomben, auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Alsenberger Tunnel wurden wohl an die hundert Soldaten getötet. Mehrere Tage und Nächte hatten die Feuerwehren alle Hände voll zu tun, um die Brände zu löschen. In schwerster Gefahr befand sich auch das vollbelegte Lazarett in der Sophienschule, wo nach der Entwarnung Hunderte von Zivilisten versorgt werden musste."