Während die US-Bodentruppen sich bereits im westlichen Oberfranken befanden, wurden die Städte vor der Front zum Ziel der Luftangriffe. Auch Kulmbach war betroffen. In der Zeit vom 9. und 12. April 1945 war Kulmbach direkt von größeren Luftoperationen der Alliierten betroffen. Drei größere Angriffe von Jagdbomber-Geschwadern und vereinzelte Tiefflieger-Angriffe mit Bordwaffen forderten 40 Tote in der Stadt und in den Nachbarorten. Ziel der Attacken waren hauptsächlich die Verkehrs- und Industrieanlagen. Mehrfach wurde zum Beispiel die Bahnstrecke Kulmbach-Neuenmarkt angegriffen, Güterwaggons in Brand gesetzt, der Bahnhof und der Güterbahnhof beschädigt. Ebenso bekamen die Kulmbacher Spinnerei und die Umgebung des Gaswerks Treffer ab. Schwer beschädigt wurden einige Gebäude in der Spital- und Fischergasse sowie die Strumpffabrik am Schwedensteg. Dass die Plassenburg am 11. April ins Visier genommen wurde. wobei der Nordflügel schwer beschädigt und der Schöne Hof getroffen wurde (zwei Todesopfer), ist Berliner SS-Leuten zu „verdanken“, die MG-Salven auf amerikanische Maschinen abgefeuert hat. Das seit 1944 in der Burg einquartierte Kommando gehörte zur Abteilung C 1/II des SS-Hauptamtes.
Redaktion