Die Zahlen und ich, das ist umständehalber hier ein ganz spezielles Kapitel. Um Zugang zu unserem Hotel zu erhalten, benötigt man, wie berichtet, einen sechsstelligen Code. Es ging schon schlecht los, denn wir kamen zu früh an, die Anlage war noch nicht freigeschaltet, und mir wurde ein falscher Code geschickt. Die Angestellte Lene brachte mir auf einem guten alten Stück Papier den richtigen.
„Sesam öffne dich“ weckt meinen Ehrgeiz. Ich lasse den Zettel auf dem Zimmer. Das Handy ist aber immer dabei, sicher ist sicher, ich habe die Nummernfolge abfotografiert. Spicken ist erlaubt ... Sternchen 158532 Raute. Oder Sternchen 158523 Raute? Gar Sternchen 158235 Raute? Das Grauen lauert vor der Tür. Jeder Eintritt wird zur kleinen Denksportaufgabe. Vielleicht auch deshalb, weil ich in Gedanken noch bei Juri, Renars oder Alfred bin.
Vor allem gilt: keine falsche Bewegung. Die Sensoren sind sehr empfindlich. Schnell hat man dieselbe Zahl ein zweites Mal touchiert. Dann kommt ein roter Strich und eine Computerstimme: Operation misslungen. Keine Chance. Schöne neue Welt. Gut ist es, wenn ein grüner Strich erscheint, dann hat man die Hürde genommen. Manchmal ertönt ein lautes „Hurra“ über den Innenhof.
Das Prozedere ist nötig, um ins Hotel zu kommen. Das Prozedere ist nötig, um ins Zimmer zu kommen. Das Prozedere ist nötig, um in den Frühstücksraum zu kommen. Manchmal, unter uns, lasse ich illegalerweise die Tür vom Hotel angelehnt, das erspart eine Runde mit Fingerspitzengefühl. Die ersten Hochrechnungen: Wenn ich den Code am Tag acht bis zehn Mal eingebe, richtig eingebe, ergibt das bis zum Ende der Hauptrunde bei zwölf Übernachtungen eine respektable Anzahl von rund 100 (richtigen) Versuchen.
Sternchen 158532 Raute. Oder Sternchen 158523 Raute? Gar Sternchen 158235 Raute? „Du schaffst das schon“, sagt mein Kollege, mein Mitstreiter aus der „Drückerkolonie“. Er ist ein Profi. Und ja: klar!