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Udo Schöpfer

Tagebuch (11): Alles ist verkehrt

13:39
24.01.2025
Es gibt drei wichtige Museen in Herning. Das Museum für zeitgenössische Kunst „HEART“. Das Carl-Henning Pedersen & Else Alfelts Museum. Und das Textilmuseum.

Es war Zeit, für einen Besuch. Wir entschieden uns für das Museum für zeitgenössische Kunst etwas außerhalb der Stadt. Außer uns waren an diesem Morgen nur noch zwei ältere Damen in dem Museum. Die Damen und Herren von „HEART“ hatten für die Reporter aus Deutschland keine Zeit. Was man natürlich verstehen konnte. Es eilt. Die Angestellten bereiten gerade die Ausstellung des Künstlers Peter Carlsen vor, am 1. Februar geht es los. Der Titel: „Lost“.

Lost, verloren, so haben sich die zwei Gäste auch gefühlt. Wir betraten zuerst den Raum, in dem uns seltsame Formen erwarten. Was ist denn das? Wir erfahren: „Die koreanische Künstlerin Sui Park schafft organische Skulpturen aus Kunststoff und formt so eine poetische Landschaft, die das Verhältnis der Natur zum Menschen untersucht. Sui Parks Werke bestehen aus dreidimensionalen Formen, die auf etwas Generisches und Biologisches hinweisen. Durch diese Formen versucht sie, scheinbar statische, aber in Wirklichkeit dynamische Merkmale unseres Lebens und seiner weiteren Entwicklung auszudrücken.“ Das lassen wir mal so stehen.

Einen Raum weiter treffen wir auf Alltagsgegenstände, Kunstwerke und Bilder. Diese Ausstellung nun heißt: Alles ist verkehrt. Wir sehen: Ein Kleid. Ein Anzug. Eine Trommel. Bislang wurden diese Dinge noch nie ausgestellt. Die Werke sollen uns dazu animieren, Formvergleiche anzustellen. Sie stehen in einem neuen Licht und sollen bei dem Betrachter freie Assoziationen hervorrufen.

An einer Tür steht: Wenn die Wahrheit weißt, betätige die Glocke. Nein, die Wahrheit dieser sehr speziellen Ausstellung kennen wir nicht.

Ein Versuch war es wert, in diese komplett andere Welt einzutauchen.

Udo Schöpfer