Mit dem Thema Islamismus setzen sich die Behörden im Hofer Land schon lange auseinander. Das Landesamt für Verfassungsschutz, das sich mit islamistischen und salafistischen Strömungen im Freistaat befasst, beobachtet zwei Hofer Moscheen. Die Einrichtungen stehen seit Jahren auf der Liste, da sie im Verdacht stehen, salafistisches Gedankengut zu verbreiten – eine ultrakonservative Strömung des Islam. Deren Mitglieder schätzt der Verfassungsschutz auf deutschlandweit etwa 11.000 Personen.
Ob der verhaftete Syrer Mitglied einer der beiden Moscheen gewesen ist oder dort verkehrte, dafür scheint es derzeit allerdings keine Erkenntnisse zu geben, ist am Freitagvormittag aus Ermittlungskreisen zu hören.
Deutschlandweit als „Islamistisch“ wurden 2022 gut 27.000 Personen eingestuft – beide Zahlen (sowohl Salafisten als auch Islamisten) sind in der Statistik leicht rückläufig. Zahlen zu Oberfranken oder gar Stadt und Landkreis Hof geben die Behörden traditionell nicht heraus.
Im Juni 2023 hatte die Verhaftung eines mutmaßlichen IS-Kämpfers im Landkreis Kronach für Aufsehen gesorgt – der Mann soll in Syrien für den Islamischen Staat gekämpft haben.
Christoph Plass