Hand aufs Herz - wie viel KI wird in Ihrem Redaktionsalltag schon verwendet? “Genau jetzt ist die richtige Zeit, uns damit zu beschäftigen. Dafür müssen wir keine Profis sein”, sagt Martin Klostermann. Der Wahlberliner war unter anderem elf Jahre lang CVD beim Audiodienst der dpa und ist jetzt als Journalist, Medienmacher und Trainer unterwegs. In seiner LRFT-Masterclass zum Thema Prompting erklärt er, wie man am besten mit einem Bot interagiert, damit er einem das Arbeitsleben tatsächlich erleichtert.
Die wichtigsten Fragen und Antworten aus der Session:
- Wie spreche ich mit einem Bot?
Kurz gesagt: Wie mit einer:m Schülerpraktikant:in. Das bedeutet, der Bot kennt seine Antwort erst mal nicht. Er versteht vor allem klare, kurze und einfache Aufgabenstellungen und erledigt nur das, wonach er gefragt wird.
- Für welche Aufgabenbereiche lässt sich KI einsetzen?
Nicht für alles kann ein Bot schon das perfekte Endergebnis liefern, aber es kann in vielen Bereichen als Tool gut verwendet werden. Zum Beispiel: Zum Transkribieren von Interviews oder O-Tönen, zur Unterstützung bei der Recherche, zum Erstellen von Moderationen und kurzen Texten wie Nachrichten, zum Verwalten von Daten.
- Wie stelle ich konkrete Aufgaben an die KI?
Hilfreich ist, wenn man Folgendes beachtet: Habe ich dem Bot eine feste Rolle zugewiesen? Ist das Ziel klar definiert, zum Beispiel in welcher Form ich die Antwort haben möchte (Tabelle, Fließtext, etc.)? Hat der Bot alle nötigen Informationen von mir erhalten? Habe ich dem Bot gesagt, wie lange der gewünschte Text sein soll?
- Wie kann ich gute Texte mittels KI generieren lassen?
Es ist zum Beispiel möglich, den Bot auf den jeweiligen Stil von Moderator:innen oder Autor:innen anzulernen. Dazu kann das Modell mit vergangenen Texten “gefüttert” werden. Was dabei herauskommt, ist nicht unbedingt als Endergebnis zu betrachten, aber ist meist eine gute Arbeitsgrundlage.
- Wie verlässlich sind die Ergebnisse von ChatGPT und Co.?
Sprachlich sind die Ergebnisse meist schon recht gut und können als Grundlage verwendet werden, die vor Veröffentlichung häufig nur noch geschliffen werden müssen. Inhaltlich sollte man aber immer gegenchecken! Oft schleichen sich vermeintliche “Fakten” ein, die so überhaupt nicht stimmen.
Florentina Czerny