In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten: Mit diesem Zitat verdeutlicht Vanessa Baur die Aufgaben, vor denen Vertrieb und Sales im Radio in den kommenden Jahren stehen. Das bisherige Mediamodell trifft auf Grenzen - sinkende Reichweiten im Linearen, demografische Veränderungen bei den Hörer:innen, usw.
Auch wenn Baur bei der von Audiokenner Alexander Zeitelhack moderierten Diskussion "Klassisches Handwerk oder programmatisch konvergent? Der tägliche Spagat im Werbeverkauf" als Head of Sales bei ams - Radio & MediaSolutions in NRW den Part “Handwerk” vertritt, steht auch sie zwischen zwei Seiten. Zwischen bewährt und neu, zwischen klassisch und digital.
Für Aleksandar Rustemovski, Director Business Development von aireal setzt die Werbewirtschaft die Planken; sie habe sich verändert, 70 bis 80 Prozent der Buchungen im Gesamtmarkt würden programmatisch abgewickelt. Programmatic Advertising arbeite sich auch in klassische Medien vor, TV, Kino und vor allem Out of Home würden schon erhebliche Fortschritte verzeichnen. Und dabei eine Basis für die Audio-Branche schaffen: “Darauf lässt sich aufbauen”, so Rustemovski. Mit Online Audio habe die Gattung “schon mal einen guten Job geleistet”.
Zweigeteilt sind auch die Meinungen aus dem Auditorium im LRFT-Saal; die Maschine könne nicht den Menschen ersetzen, heißt es hier. Aber man müsse mit Google und Co. mithalten, lautet ein anderes Argument. Und als Kompromiss wird festgehalten: Radio ist doch das Medium, das beides kann!