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Weidel: Wähler sind deutlich europakritischer geworden

16:50
09.06.2024
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel ist zufrieden, dass ihre Partei trotz der Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Wochen laut ersten Hochrechnungen zweitstärkste Kraft bei der Europawahl in Deutschland geworden ist. Sie wolle festhalten, dass die AfD «nach diesem holprigen Start in den Wahlkampf» einen sehr guten Endspurt hingelegt habe, sagte die Co-Parteichefin am Sonntagabend in der ARD.

Laut ersten Hochrechnungen erhielt die AfD 16,1 bis 16,4 Prozent der Stimmen. 2019 hatten elf Prozent der Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz bei den Rechtspopulisten gemacht.

Ihre Partei habe gegenüber 2019 deutlich zugelegt und sei stärkste Kraft im Osten geworden, sagte Weidel. Der Hauptgrund dafür sei, dass die Wähler «insgesamt europakritischer geworden sind», fügte sie hinzu.

Über Maximilian Krah, den Spitzenkandidaten der AfD bei dieser Wahl und über Petr Bystron, den die Delegierten auf Platz Zwei der Kandidatenliste gewählt hatten, sprach Weidel nicht. Beide Kandidaten sind seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüfen laut Medienberichten mögliche Geldzahlungen bei beiden Politikern. Zudem wurde ein Mitarbeiter Krahs wegen mutmaßlicher Spionage für China verhaftet.

dpa

Söder: Die Ampel ist de facto abgewählt

16:46
09.06.2024
 CSU-Chef Markus Söder hat das Europawahlergebnis als klares Votum gegen die amtierende Bundesregierung gewertet. «Die Ampel ist de facto von den Bürgerinnen und Bürgern abgewählt worden», sagte Söder am Sonntagabend in München. SPD, Grüne und FDP hätten zusammen fast ein Viertel ihrer Wähler verloren. «Die Halbwertszeit der Ampel ist maximal noch ein Jahr.» Dann müsse der «Spuk» vorbei sein. Für die Union sei das Ergebnis eine gute Rampe für die Bundestagswahl.

Söder beklagte allerdings, dass das nationale AfD-Ergebnis – und das trotz der Skandale der Partei – zu hoch sei. Das bleibe ein «harter Arbeitsauftrag».

Die CSU habe insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erzielt, sagte Söder – ein Ergebnis, das auch der Union bundesweit helfe. Und man sehe, dass die Pläne der Ampel, die CSU aus dem Bundestag zu kicken, nicht funktionierten. Bundesweite Prognosen sahen die CSU am Sonntagabend bei um die sechs Prozent, also klar über der für Bundestagswahlen entscheidenden Fünf-Prozent-Hürde.

Zum Ergebnis der Freien Wähler sagte Söder, die nationalen und europäischen Träume der Partei seien geplatzt und beendet: Diese werde weder in Europa noch in Deutschland etwas bewegen. Die Freien Wähler sollten sich besser aufs Land und die Kommunen konzentrieren.

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dpa

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