Zur Farb- und Tiefenbestimmung fotografiert Barandun die Zähne mit Kreuzpolarisationsfilter und entfernt damit Reflexionen. Für seinen Farbring hat er die einzelnen Farben links mit einer monolithischen Zone und rechts mit einer 0,5 mm Frameworkzone versehen, um dann abschätzen zu können, wieviel der Zahnarzt präparieren muss, das heißt, wieviel Gerüst braucht er, um mit dieser Keramik ein ästhetisch optimales Ergebnis zu erzielen.
Die Zirkonoxidkeramikblöcke werden dann von ihm entsprechend eingefärbt. Barandun empfiehlt, mehrere Zirkonoxidkeramiken auszuprobieren, um sich dann irgendwann auf ein System zu konzentrieren und die eigene Technik zu verfeinern. Zum Einfärben/Tönen der Zirkonoxidwürfel vor dem Sintern verwendet er gerne Microbrush-Bürstchen, weil sie eine relativ konstante Menge Flüssigkeit aufnehmen können und er damit gleichbleibende Ergebnisse erzielt.
Zahnärztin Gadzo wiederum schätzt schon beim Präparieren für eine Flügelbrücke ein, wieviel Platz der Zahntechniker an der Stelle für den Verbinder braucht, um diesen ausreichend groß gestalten zu können. Interessanter Tipp: Barandun färbt den Verbinder zervikal ein wenig schwarz ein, um diesen optisch zu verkürzen – „man weiß ja nicht, ob die Papille wieder kommt.“
Bei Einzelzahnimplantaten ist ein schmales (konkaves) Austrittsprofil günstiger für das Weichgewebe. Was nun die bessere Lösung ist, Klebebrücke oder Implantat, ist noch nicht ausreichend belegt.
Die Empfehlungen des Teams: Intensive Diagnostik mit Mock-Up und Provisorien. Das prothetische Resultat wird schon mit der Präparation oder ab der Extraktion des Zahns beeinflusst. Bei Restaurationen aus Zirkonoxidkeramik ist auf die Verbinderdimension, allgemein die Schichtstärke und die Zirkonoxidgeneration zu achten. Ihr Credo ist nach Picasso: „Learn the rules like a pro, so you can break them like an artist“.