Letztes Update:
20240318152634
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas

Diabetes und andere Allgemeinerkrankungen

12:38
16.03.2024
Bei Diabetes sind es vor allem die Zusammenhänge zu Parodontitis, die zu beachten sind. „Eigentlich ist ein Diabetespatient bei akuter Chirurgie recht gut handelbar“, ein Problem ist ein entgleister Diabetes. Im Vorfeld sollte der parodontale Gesundheitszustand erhoben und gegebenenfalls therapiert werden. Bei Diabetikern heilen Wunden oder Knochen langsamer und schlechter, bei Implantationen sei die Periimplantitisgefahr zu beachten, Aufklärung und Langzeitkontrolle unabdingbar.

Weitere Immunerkrankungen wie HIV sind unter Therapie mit niedrigem Risiko verbunden, Risikofaktor sei die Polyarthritis. Ein hohes Risiko haben organtransplantierte Patienten mit lebenslanger Immunsuppression. Den Vitamin-D-Status vor Implantation zu überprüfen und eventuell zu supplementieren, ist aktuell klinisch ohne Anhalt, die Datenlage für ein Screening verdichtet sich, so der Referent.

Medikationen wie Serotoninwiederaufnahmehemmer, Protonenpumpenblocker, NSAR oder Kortison beeinflussen die Knochenheilung. Bei Nekrosen im Kieferknochen unter Bisphosphonaten ist nicht die Zahnextraktion der Auslöser, sondern die parodontale Entzündung im Knochen. Dessen Abbau ist durch Antiresorptiva verhindert und verursacht verbleibend die Nekrose, erklärt Al-Nawas.

Osteoporose ist gut handelbar, das Risiko für Komplikationen steigt bei Einnahme von Antiresorptiva und ist bei deren Einnahme bei Tumor-Metastasen sehr hoch. Mit seinen Ausführungen hofft der Referent, Interesse geweckt und Wissen vermittelt zu haben, um als Zahnarzt selbstbewusst ins Rennen zu gehen. Das konnte das Auditorium nur bestätigen.

Quintessence News/KN

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