Extraktionen sollten immer mit einem Plan erfolgen, um die Faktoren positiv zu beeinflussen, die Zahnarzt und Patient beeinflussen könnten. „Der Zeitpunkt der Zahnentfernung ist wichtig, mindestens genauso wichtig wie das, was man vielleicht in die Alveole reintut“, so sei Appell. Die Entscheidung für den Extraktionszeitpunkt sei abhängig von der Situation – entzündet, Fistel, Beherdungen, Umgebung des Zahns oder „nur“ abgebrochen und wurzelbehandelt? Bei letzterer Situation sei es gut möglich, den Zahn zu kappen und zu verschließen und erstmal zu belassen. Bei akuten Entzündungen sei eine schnelle Extraktion zu empfehlen, um nicht Gewebe zu verlieren.
Auch die Extraktionstechnik sei wichtig, so Janssen, man sollte sich von den alten Glaubenssätzen der Extraktion verabschieden und viel schonender vorgehen. Er teilt in der Praxis Molaren und extrahiert schonend die einzelnen Wurzeln. Dazu kommen bei ihm mikrochirurgische Instrumente, ein Piezo-Osteotome zum Lösen und ein Rosenkopf-Instrument mit Tiefenmarkierung zum Reinigen zum Einsatz. Der Nahtverschluss sollte vorsichtig und spannungsfrei erfolgen, um keinen Zug auf die Weichgewebe und damit Rezessionen zu erzeugen.