Wie vermittelt man Patientinnen und Patienten die wichtigen Informationen und ermöglicht ihnen die Entscheidung für eine Behandlung? Dr. Dr. Anette Strunz und Anke Handrock empfehlen eine angenehme, entspannte Situation (nicht im Stuhl) ohne Zeitdruck. Es sollten nur die für den Fall wirklich relevanten Alternativen aufgeklärt werden und bedacht werden, dass Ärzte ihre Beratung zeitlich massiv überschätzen und Patienten nur 20 Prozent vom Gesagten behalten, und davon nur die Hälfte richtig erinnern.
Der Tipp von Handrock und Strunz: Die Patienten im Vorfeld bitten, sich schon einmal Fragen zu notieren, die sie im Gespräch selbst beantwortet haben möchten. Das führe dazu, dass die Patienten im Gespräch konzentrierter seien und bis zu 75 Prozent der Informationen aufnehmen und richtig erinnern können. Die Patienten seien danach zufriedener und es koste den Arzt keine Zeit.
Sprache ist Teil der Therapie: Gegen die Angst wirkt eine positive Sprache, so Strunz. Das könne man üben, und auch das Team sollte sich bewusst sein, dass negative Begriffe auf die Patienten auch negativ wirken. Wenn man im Alltag einmal bewusst darauf achte, werde man schnell merken, wie viele negativ wirkende Begriffe verwendet würden.
Handrock empfahl, die Risiken einer Behandlung, den „Beipackzettel“, in eine positive, dem Patienten verständliche Aussage zu „übersetzen“. Man sollte sich in einer „leichten Sprache“ für das Gespräch mit den Patienten üben. Ganz wichtig, so Strunz: Die sorgfältige sogenannte Sicherungsaufklärung, also wie er sich vor und nach dem Eingriff verhalten soll, was Mundhygiene, Ernährung, Schmerzmedikation, Sport etc. angeht.