Zwei Erststimmenkandidaten dürften sich am Sonntagabend besonders gefreut haben. Zum einen der amtierende Landtagsabgeordnete Martin Schöffel: Er konnte sein Ergebnis aus dem Jahr 2018 bei den Erststimmen um rund drei Prozentpunkte auf 45,9 Prozent und bei den Zweitstimmen um zwei Prozentpunkte auf 39,4 Prozent ausbauen. Dabei punktete er in fast allen Städten, vor allem aber in Selb (wo er bei den Erststimmen von 39,86 im Jahr 2018 auf nun 47,8 Prozent zulegte), aber beispielsweise auch in Wunsiedel und Tröstau.
Der zweite klare Gewinner der Landtagswahlen im Landkreis Wunsiedel heißt Georg Hock von der AfD. Er übertraf das Ergebnis von Gerd Kögler bei den letzten Wahlen deutlich. So bekam Hock 18,2 Prozent der Erststimmen (Kögler 13,39) und 19,1 Prozent der Zweitstimmen (Kögler 13,27). Besonders in den Städten Arzberg, Marktredwitz und Tröstau fuhr der AfD-Kandidat Ergebnisse von jeweils über 20 Prozent bei den Erst- und den Zweitstimmen ein.
2018er-Ergebnis übertroffen
Ebenfalls zugelegt hat Rainer Ludwig, der Direktkandidat der Freien Wähler. Auch er übertraf sein 2018er-Ergebnis. Bei den Erststimmen erreichte er 9,8 Prozent (8,41 Prozent im Jahr 2018) und sogar 16,6 Prozent der Zweitstimmen (2018: 14,35). Am besten schnitt Ludwig in Thierstein ab: 15,9 Prozent der Erst- und 33,3 Prozent der Zweitstimmen vereinigte er dort auf sich.
Einigermaßen gehalten hat Holger Grießhammer, der Direktkandidat der SPD, das Ergebnis seiner Vorgängerin Inge Aures. 2018 erreichte die Kulmbacherin 16,88 Prozent der Erst- und 13,10 Prozent der Zweitstimmen. Und Holger Grießhammer ist davon nicht weit entfernt: Bei den Erststimmen liegt er bei 16,2 Prozent, bei den Zweitstimmen bei 12,2 Prozent. Logischerweise kam er besonders bei den Wählern in seiner Heimatstadt Weißenstadt gut an: Dort gaben ihm 31,9 Prozent der Wähler ihre Erststimme. Gepunktet hat er auch in Kirchenlamitz (22,5 Prozent der Erststimmen) und Marktleuthen (23,3 Prozent).
Nackenschlag für die Grünen
Einen Nackenschlag mussten die Grünen im Landkreis Wunsiedel einstecken. Ihre Direktkandidatin Magdalena Pröbstl verlor gegenüber Wilfried Kukla, der 2018 angetreten war, einiges an Stimmen. Erreichte Kukla noch 9,55 Prozent der Erst- und 10,59 Prozent der Zweitstimmen, muss sich Pröbstl mit 4,8 Prozent Erst- und 6,2 Prozent der Zweitstimmen zufriedengeben. Damit zählen die Grünen zu den größten Verlierern dieser Landtagswahl.
Und noch zwei andere Direktkandidaten konnten das Ergebnis ihrer Vorgänger nicht wiederholen: Claus Ehrhardt von der FDP, der im Landkreis 1,1 Prozent der Erst- und 1,6 Prozent der Zweitstimmen holte (2018 waren es bei Michael Otte 2,67 und 2,95 Prozent) sowie Alexander Jäger von Die Linke, der 1,7 Prozent der Erst- und 1,5 Prozent der Zweitstimmen erhielt (2018 holte Oswald Greim 2,83 und 3,09 Prozent).