Am nächsten Morgen radeln Max und ich zum Stadtzentrum, wo ich ein paar Journalisten treffen soll. Organisiert haben das Wolodymyr, Iryna und Yura, ein Freund von Max und Wolodymyr. Wir steuern das Urban Space 100 an, ein soziales Restaurant-Format, das von 100 lokalen Förderern finanziert wurde. 80 Prozent des jährlichen Gewinns des Restaurants gehen in soziale Projekte in der Stadt.
Ich staune nicht schlecht, als vor dem Restaurant bereits mehrere Kamerateams von regionalen Medien und einem nationalen Sender warten. Also fahre ich ein paar Runden für die Kameras und erzähle von meiner Tour. Danach hieven wir das Rad auf die Bühne des Cafés und ich kann meine neue luxemburgische und deutsche Fahne ausbreiten, die mir Iryna geschickt hat. Bislang war ich immer nur mit der ukrainischen Flagge gefahren. Zwischenzeitlich habe ich auch die Stadtfahne von Wynnyky bei mir und könnte bald ein Flaggengeschäft eröffnen...
Vor den Gästen des Cafés erzähle ich von meiner Tour und zeige Fotos. Dass zum Start sogar der Außenminister des Landes mit seinem Rad gekommen ist, macht hier wie bei den Journalisten großen Eindruck. Dass der Mann bereits 74 ist und immer noch Tour de France-Berge hochstrampelt, erstaunt die Fahrradcommunity ebenfalls. Das ist man hier nicht gewohnt.