Einer, der über "Transforming Media" aus eigener Erfahrung in Würzburg spricht, ist Alexander Prinz. Bekannt bei YouTube als Der dunkle Parabelritter, war der Streamer, Speaker und Moderator bereits als Heavy-Metal-Influencer vor der Pandemie präsent und vernetzt. Während der Phase des Rückzugs hat sich Prinz neu ausgerichtet, seinen Output überdacht und seine Reichweite im Social Web mit neuer Botschaft massiv ausgebaut. Die Inhalte, die er etwa vor 7 Jahren auf YouTube veröffentlicht habe, seien aus heutiger Sicht "gringe".
Im Gespräch mit Jim Sengl, Teamlead Vernetzung beim MedienNetzwerk Bayern, berichtet Der dunkle Parabelritter, wie er inzwischen KI nutzt. Beispielsweise, um im heiklen Umfeld der Berichterstattung über die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann Bildmaterial für Thumbnails zu generieren. Hier wird KI zum Einsatz gebracht, um am strengen Urheberrecht vorbei (und am Rammstein-Anwaltstermin) mit Bildikonen die Berichterstattung überhaupt darstellerisch begleiten zu können. Doch Prinz bleibt vorsichtig und konsultiert auch in diesem Fall dennoch Anwälte, um korrektes Material im Zusammenhang mit Lindemann-Beiträgen zu nutzen.
Wie ist es, sich im Social Web so öffentlich zu positionieren, fragt Sengl den YouTuber, der seit 11 Jahren Videos veröffentlicht. "Todesdrohungen bekommt man am laufenden Band", berichtet Alexander Prinz bei #TransformingMedia - und wirkt dabei sehr ernüchtert. Ohne namentliche Kennung sei eine Strafverfolgung sehr schwer. Auch wenn er selbst kritische Kommentare und boshafte Beiträge liest - andere YouTuber würden derlei Reaktionen gar nicht mehr konsumieren. Prinz betont: Man müsse sich des massiven Gegenwinds bewusst sein, wenn man im Netz kommuniziere.
Wie verdient man Geld als Influencer?
"Auf Panels sitzen", witzelt Der dunkle Parabelritter. Der Influencer als Werbeperson mit einer "parasozialen" Beziehung zu Zielgruppen sei sehr authentisch, daher funktioniert aus Prinz' Sicht Reklame im Umfeld sehr gut. Hinzu kommen Bühnenkonzepte, Twitch-Varianten, Payments, etc.. Aber: "Ich würde keine Kooperation mit einer Marke eingehen, die Menschen zu sich nehmen müssen", versichert Alexander Prinz. Auch will er nicht für Kreditangebote oder Spielbanken werben. Man müsse ganz tief in sich gehen und prüfen, bevor eine werbliche Kooperation eingetütet wird.