Letztes Update:
20230124080851

08:08
24.01.2023
In Deutschlands Krankenhäusern löst die versprochene Milliardenhilfe des Bundes zur Milderung der Energiekosten bislang besorgte Fragen anstelle von Erleichterung aus. Eine Hauptursache ist die Befürchtung, dass die Kliniken die an das Hilfsversprechen geknüpfte Pflicht zum Abschluss einer Energieberatung nicht rechtzeitig erfüllen können. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisiert unklare Vorgaben. Und vonseiten des Energieberaterverbands GIH kommt die Warnung vor einem Kapazitätsengpass.
"Wir sehen da ein Riesenproblem auf uns zukommen", sagt der Energieberater Andreas Turloff, Vizevorsitzender des GIH in Bayern. "Die Kapazitäten sind nicht da." In Deutschland gibt es an die 1900 Krankenhäuser und nach Turloffs Worten zwischen 2000 und 3000 gelistete Energieauditoren. Doch die Mehrheit dieser Berater ist auf Privathaushalte oder mittelständische Firmen spezialisiert, nicht auf große öffentliche Einrichtungen.

Foto: Stefan Sauer/dpa

07:03
24.01.2023
Der Chef der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol, warnt  die Europäer davor, die Versorgungskrise angesichts fallender Gaspreise vorschnell abzuhaken. "Der nächste Winter bereitet mir Sorgen", sagt Birol dem "Handelsblatt". "Kein russisches Gas, Chinas Comeback als Importeur, wenig Angebotszuwachs: Diese drei Faktoren machen den nächsten Winter zur Herausforderung." Er fürchte, dass viele Regierungen "ein bisschen zu froh" über den bislang relativ milden Verlauf der Krise seien. Europa müsse den Gasverbrauch weiter senken.
Vor dem Hintergrund der angespannten Lage kritisierte der IEA-Direktor den deutschen Atomausstieg: "Ich wünschte, es gäbe die Möglichkeit, die Laufzeiten bei Bedarf deutlich stärker zu verlängern." Dagegen lobt Birol, dass sich der Ausbau von Windkraft und Solaranlagen beschleunigt habe. "Vor allem die Beschleunigung der Planungsverfahren zahlt sich aus."

06:06
24.01.2023
Die Euro-Währungshüter wollen die nach wie vor hohe Teuerung mit weiteren Zinserhöhungen bekämpfen. "Wir müssen die Inflation senken. Und wir werden liefern", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Abend beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse in Eschborn.
Die EZB hat seit Sommer vier Mal in Folge die Zinsen im Euroraum erhöht, der Leitzins liegt inzwischen bei 2,50 Prozent. Die Notenbank habe "deutlich gemacht, dass die EZB-Zinsen noch deutlich und stetig steigen müssen, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen", bekräftigte Lagarde. "Mit anderen Worten: Wir werden den Kurs beibehalten, um die rechtzeitige Rückkehr der Inflation zu unserem Ziel sicherzustellen. Erst dann können wir sagen: Mission erfüllt." Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an.