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Lauterbach: Mehr ukrainische Mediziner in Deutschland weiterbilden

19:06
15.11.2022
Ukrainische Chirurgen und Anästhesisten sollen vermehrt in Deutschland weitergebildet werden, um Brandwunden bei Kriegsverletzten zu versorgen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte während eines Besuchs am Berliner Unfallkrankenhaus am Dienstag eine Verlängerung eines entsprechenden Projekts an, wie RTL/ntv berichtete. Der SPD-Politiker sagte dem Sender, man habe darüber nachgedacht, dass das Programm fortgesetzt und vertieft werden sollte.

Laut RTL/ntv sieht es bisher vor, dass 40 Gesundheitsfachkräfte aus der Ukraine die Möglichkeit bekommen, in spezialisierten Fachkliniken bei der Behandlung von Schwerstbrandverletzten zu hospitieren.

„Vertiefen bedeutet, dass wir mehr Chirurgen und Anästhesisten ausbilden. Das ist ein hochwirksames Programm“, so Lauterbach. Er betonte, dass es in der Ukraine nach wie vor sehr viele Schwerstverletzte gebe, darunter auch Brandopfer. Für die Behandlungen dieser Wunden würden die Chirurgen und die Anästhesisten in Deutschland weitergebildet.

Michael Rabba

Kiew: Energielage nach russischen Raketenangriffen kritisch

16:39
15.11.2022
Nach den wohl massivsten russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur seit Kriegsbeginn hat Kiew die Situation als „kritisch“ bezeichnet. „Es sind etwa 100 Raketen auf das Territorium der Ukraine abgefeuert worden“, teilte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, am Dienstag im Fernsehen mit. Das seien mehr als bei dem Beschuss Anfang Oktober, kurz nach dem Anschlag auf die Brücke zur von Russland annektierten Halbinsel Krim. Damals wurden 84 Raketen auf das Land abgefeuert.

Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, bezeichnete die Situation nach Einschlägen in Energieinfrastrukturobjekte als „kritisch“. „Die meisten Treffer wurden im Zentrum und im Norden des Landes festgestellt“, schrieb der 33-Jährige im Nachrichtendienst Telegram. Der staatliche Energieversorger Ukrenerho habe zu außerordentlichen Stromabschaltungen übergehen müssen, um das Netz auszubalancieren. Tymoschenko forderte die Bevölkerung zum Stromsparen auf. In Kiew ist den Behörden zufolge etwa die Hälfte der Stadt ohne Strom. Mindestens ein Mensch wurde infolge der Luftangriffe getötet.

Die staatlichen Eisenbahnen warnten indessen vor Zugverspätungen von bis zu einer Stunde. Wegen möglicher Stromausfälle seien Dieselloks als Reserve bereit gestellt worden.

Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert. Seit Anfang Oktober attackiert die russische Luftwaffe regelmäßig die ukrainische Energieinfrastruktur mit Kampfdrohnen und Raketen. In der Hauptstadt Kiew und anderen Landesteilen gibt es seitdem oft nur stundenweise Strom.

Michael Rabba