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20221026200556

UN haben Hoffnung auf Verlängerung des Getreideabkommens

19:11
26.10.2022
Nach Gesprächen in Moskau und Washington haben die Vereinten Nationen Hoffnung auf eine Verlängerung des Abkommens für den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer. „Wir sind sehr daran interessiert, dass dies jetzt umgehend erneuert wird. Es ist wichtig für den Markt. Es ist wichtig für die Kontinuität. Und ich bin immer noch relativ optimistisch, dass wir das schaffen werden“, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Mittwoch in New York. Ohne eine Erneuerung würde das Abkommen am 18. November auslaufen.

Zuvor hatte Russland mehrfach damit gedroht, die wichtige Vereinbarung - unter der seit Ende Juli etwa neun Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland verschifft wurden - platzen zu lassen. Griffiths betonte, er habe nach Treffen mit Regierungsvertretern in Moskau ein gutes Verständnis der Probleme mit dem Abkommen dort. Russland beklagt immer wieder, dass eine parallele Einigung zur verbesserten Ausfuhr von Getreide sowie vor allem Dünger auch aus Russland nicht funktioniere, weil der Export indirekt oftmals an EU-Sanktionen scheitere. Auch in Washington habe es „sehr nützliche Gespräche“ gegeben, betonte Griffiths.

Infolge des Ende Februar begonnenen russischen Angriffskriegs war in der Ukraine monatelang Getreide in den Häfen des Schwarzen Meeres blockiert gewesen. Seit Juli sind drei ukrainische Häfen wieder für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet.

Michael Rabba

Indien zu Russland: Keine Seite sollte Atombombe einsetzen

16:30
26.10.2022
Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh hat seinen russischen Kollegen Sergej Schoigu ermahnt, dass keine Seite im Konflikt in der Ukraine eine Atombombe einsetzen dürfe. Singh betonte in einem Telefonat, dies würde gegen den Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Neu Delhi am Mittwoch mit. Wie bei Anrufen in anderen Hauptstädten habe Schoigu die Befürchtung geäußert, dass die Ukraine eine nuklear verseuchte „schmutzige Bombe“ entwickeln und einsetzen könnte.

Solche Bomben enthalten radioaktives Material, das mit konventionellem Sprengstoff freigesetzt wird. Im Unterschied zu einer Atombombe kommt es zu keiner nuklearen Kettenreaktion. Russland beharrt trotz Dementis aus Kiew und westlicher Zurückweisungen darauf, die Ukraine bereite den Einsatz einer solchen Bombe vor. Beweise dafür hat Moskau nicht präsentiert. Vielmehr sieht sich Russland dem Verdacht ausgesetzt, selbst den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“ in der Ukraine zu erwägen.

Jan-Felix Jasch

Zehn weitere ukrainische Kriegsgefangene kehren zurück

15:06
26.10.2022
Die Ukraine hat die Heimkehr weiterer zehn ihrer Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft erreicht. Ein Offizier und neun Soldaten im Mannschaftsrang seien freigelassen worden, teilte der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Mittwoch auf Telegram mit. Zudem sei der Leichnam eines US-Bürgers übergeben worden, der aufseiten der Ukraine gekämpft habe und im Juli getötet worden sei.

Jermak machte keinen Angaben dazu, welche Gegenleistung die Ukraine erbracht hat. „Wir werden weitermachen, bis alle von uns wieder zu Hause sind“, schrieb er.

Vergangene Woche waren 108 ukrainische Soldatinnen aus russischer Gefangenschaft freigelassen worden, 110 russische Soldaten kehrten in ihre Heimat zurück. Der Austausch von Gefangenen ist einer der wenigen Gesprächsfäden, die es zwischen Kiew und Moskau noch gibt.

Jan-Felix Jasch