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Regierung: Ukraine hat 90 Prozent ihrer Windkraft verloren

18:51
23.10.2022
Die Ukraine hat durch den russischen Angriffskrieg etwa 90 Prozent ihrer Windkraft-Kapazitäten verloren. Bei Solarenergie betrage der Verlust 40 bis 50 Prozent, sagte Energieminister Herman Haluschtschenko am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er machte keine Angaben, wie groß die installierten Kapazitäten waren. Die Ukraine habe die erneuerbaren Energien aber in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, sagte er. Vor dem Krieg habe ihr Anteil zehn bis elf Prozent an der Energieproduktion betragen. Nach dem Krieg solle der Ausbau umso schneller fortgesetzt werden.

Das angegriffene Land ist damit noch stärker auf fossile Brennstoffe und Atomkraft angewiesen als bislang. Die russische Armee hat in den vergangenen Tagen mit Luftangriffen die ukrainische Strom- und Wärmeversorgung schwer beschädigt. Um Strom zu sparen, fahren derzeit in der Hauptstadt Kiew statt Oberleitungsbussen wieder Dieselbusse.

Jan-Felix Jasch

Selenskjy: Russland bereitet etwas Schmutziges vor

18:35
23.10.2022
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Weltgemeinschaft zu entschlossenem Widerstand gegen eine weitere Eskalation des Krieges durch Russland aufgerufen. Wenn Moskau der Ukraine vorwerfe, eine sogenannte schmutzige Bombe werfen zu wollen, bereite es selber irgendetwas Schmutziges vor. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Sonntag.

Er sprach von einem „Telefonkarussell“ des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu mit den Ministern der Nato-Staaten Frankreich, Großbritannien, der Türkei und den USA. Schoigu hatte darin am Sonntag vor angeblichen Plänen der Ukraine mit einer nuklear verseuchten Bombe gewarnt.

„Wenn jemand in unserem Teil Europas Atomwaffen einsetzen kann, dann ist es das nur einer - und dieser eine hat dem Genossen Schoigu befohlen, dort anzurufen“, sagte Selenskyj unter Anspielung auf Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die Welt müsse klarstellen, dass sie nicht bereit sei, diesen „Schmutz“ zu schlucken.

Jan-Felix Jasch

Von der Leyen und Scholz wollen „Marshallplan“ für die Ukraine

18:01
23.10.2022
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben einen „Marshallplan“ für den Wiederaufbau der Ukraine gefordert. Dabei handele es sich um „eine Generationenaufgabe, die jetzt beginnen muss“, schrieben von der Leyen und Scholz am Sonntag in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (online Sonntag/Print Montag).

Bereits an diesem Montag geht es bei einem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum mit Spitzenvertretern beider Länder in Berlin um den Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes. Scholz will die Konferenz gemeinsam mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal eröffnen. Bei einer Wiederaufbaukonferenz am Dienstag in Berlin soll mit Vertretern internationaler Organisationen, der Ukraine und zivilgesellschaftlichen Organisationen über die Rahmenbedingungen gesprochen werden.

Mit dem Marshallplan hatten die USA zwischen 1948 und 1952 mit Milliarden US-Dollar den Wiederaufbau in Deutschland und anderen europäischen Staaten finanziert.

Jan-Felix Jasch