Die Deiche in Schleswig-Holstein haben das Orkantief „Zeynep“ überstanden und die Menschen in Küstennähe vor Überflutungen bewahrt. „Die Deiche haben gehalten und sind weiterhin in einem wehrhaften Zustand“, sagte die Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, Birgit Matelski, am Sonntag nach einer Mitteilung in Husum. Der Sturm habe gezeigt, dass sich die Anstrengungen des Landes für den Küstenschutz auszahlten. „Um die Deichsicherheit habe ich mir zu keinem Zeitpunkt Sorgen gemacht.“
Allerdings hat „Zeynep“ an vielen Stellen Schäden angerichtet, die nun ausgebessert werden müssen. „Auf uns warten arbeitsreiche Wochen“, sagte Matelski. Beispielsweise sei es an den sandigen Küsten zu Vor- und Randdünenabbrüchen gekommen, berichtete der Landesbetrieb. „Hier werden die Schäden in den kommenden Wochen detailliert aufgenommen und bilanziert.“ An vielen Stellen sei zudem Schwemmgut angefallen, das nun abgeräumt werden müsse, damit die Grasnarbe, die den Deichkörper vor dem Ausspülen schützt, keinen Schaden nimmt.
„Auf den Halligen lief die Flut auf einigen Warften über die Kante, aber die Bewohner hatten ihre Häuser so abgedichtet, dass kein Wasser eindringen konnte“, berichtete der Landesbetrieb weiter. An der schleswig-holsteinischen Küste lagen die Wasserstände um rund drei Meter über dem mittleren Tidehochwasser, in Husum sogar bei 3,45 Meter und damit nur fünf Zentimeter unter dem Schwellenwert für eine sehr schwere Sturmflut. Dort erreichte der Wasserstand einen Wert von 5,16 Meter über Normalhöhennull (NHN). „Seit Beginn der Messungen lag er nur dreimal (1962, 1976 und 1999) höher. Das bisherige Maximum gab es mit 5,61 über NHN während der Sturmflut 1976.“