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Corona-Pandemie macht Wohnungslosen das Leben noch schwerer

11:42
22.02.2022
Die Corona-Pandemie trifft Menschen ohne Wohnung und in Wohnungsnot nach Ansicht der Hilfsorganisationen weiter mit großer Wucht. Ihre Zahl hat nach Angaben der Liga der freien Wohlfahrtspflege im zweiten Jahr der Pandemie zugenommen - wenngleich sie im Südwesten immer noch leicht unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit liegt. Auf längere Sicht müssten vor allem deutlich mehr Wohnungen gebaut werden, die für die betroffenen Gruppen in Frage kämen, forderte die Vorsitzende des Dachverbands von Wohlfahrtsverbänden wie der Caritas und dem Paritätischen Baden-Württemberg, Annette Holuscha-Uhlenbrock. «Gegen Wohnungsnot helfen nur Wohnungen», sagte sie am Dienstag in Stuttgart.

Aus Sicht der Liga sollte der soziale Wohnungsbau unter anderem bei der Vergabe von Grundstücken und der Planung der Flächennutzung priorisiert werden. Im Bestand und beim Neubau müsse «wirksam und sozial verantwortlich gesteuert» werden, sagte Holuscha-Uhlenbrock und ergänzte: «Wir brauchen Kontingente an Sozialwohnungen für wohnungslose Menschen.»

Laut Liga sind die Dienste und Einrichtungen der öffentlichen und der freien Wohlfahrtspflege im Jahr 2021 von 11 619 Menschen um Hilfe gebeten worden. Das seien fast 200 mehr als im Jahr zuvor und etwa 650 weniger als 2019, teilte sie mit. Die Schätzung geht auf die sogenannte Stichtagserhebung vom vergangenen September zurück. Dabei wurden die Menschen gezählt, die sich an einem bestimmten Tag in einer sozialen Hilfseinrichtung aufhielten, die vor längstens 30 Tagen Kontakt zur Einrichtung gesucht hatten oder die am Stichtag noch betreut wurden.

Die elf in der Liga organisierten Verbände sind nach eigenen Angaben die größten Anbieter von Diensten und Leistungen der Sozialen Arbeit in Baden-Württemberg. Sie vertreten mehr als 290 000 Mitarbeitende in rund 6000 Einrichtungen und Diensten.

(dpa/lsw)

Labore: Wohl deutliche Untererfassung von Corona-Fällen

11:41
22.02.2022
Viele Corona-Infizierte werden nach Befürchtungen eines Laborverbands nicht mehr mit einem PCR-Test erkannt. «Wir sind besorgt, dass aufgrund der zurückliegenden unglücklichen politischen Kommunikation und Diskussion zur Priorisierung in den Laboren zu viele erkrankte Menschen nicht mehr mittels PCR getestet werden», teilte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, am Dienstag in Berlin mit.

Nur mit einem PCR-Test bestätigte Corona-Fälle gehen in die offiziellen Pandemie-Statistiken ein - wenn weniger Infektionen via PCR abgeklärt werden, fallen Werte wie die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz niedriger aus.

Hintergrund der Befürchtung sind ALM-Daten, wonach vergangene Woche eine «spürbare Entspannung» in vielen Testlaboren in Deutschland einsetzte. Die Auslastung gab die Organisation im bundesweiten Schnitt mit 73 Prozent an, nach 86 und 93 Prozent in den Vorwochen. Gut zwei Millionen PCR-Tests wurden demnach durchgeführt, wovon ein weiter sehr hoher Anteil von knapp der Hälfte positiv auf Sars-CoV-2 ausfiel (Vorwoche: rund 2,3 Millionen Tests). Die rückläufige Zahl an PCR-Tests bedeute keine Entspannung im Pandemiegeschehen, hieß es vom Verband.

Für erkrankte Menschen mit Symptomen stehe immer ein fachärztlicher PCR-Test zur Verfügung, stellte ALM klar. «Hierfür stellten und stellen die medizinischen Labore zu jedem Zeitpunkt ausreichende Kapazitäten zur Verfügung», sagte Müller. In Bezug auf die sinkende Auslastung in den Laboren sei «die befristete Fokussierung in der Nationalen Teststrategie in dieser Form aus unserer Sicht nicht mehr notwendig». Vielmehr solle das bekannte anlassbezogene und niedrigschwellige Testen weiterverfolgt werden.

Die ALM-Daten repräsentieren nach Verbandsangaben den Großteil des Corona-Testgeschehens in Deutschland.

(dpa)

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