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Ampel-Regierung beschließt 60-Milliarden-Polster für Klimainvestitionen

14:33
13.12.2021
Die neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP schafft sich ein riesiges Polster für Klimainvestitionen in den kommenden Jahren. Mit einem weiteren Nachtragshaushalt für 2021 werden ungenutzte Kredite über 60 Milliarden Euro im Klimafonds geparkt, wie das Bundesfinanzministerium am Montag mitteilte. Das Kabinett brachte in seiner zweiten Sitzung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine entsprechende Vorlage von Finanzminister Christian Lindner auf den Weg. "Es werden keine neuen Schulden aufgenommen", sagte der FDP-Politiker in Berlin. Der Schritt sei notwendig und verhältnismäßig, um eine Vorsorge für Investitionen zu treffen, die in der Corona-Krise vielfach zu kurz gekommen seien. Der Bundestag muss den Plänen in den nächsten Wochen noch zustimmen, vermutlich bis Ende Januar.
Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem Marathonlauf, die Wirtschaft Richtung Klimaneutralität umzubauen. "Mit den jetzt im Nachtragshaushalt beschlossenen 60 Milliarden Euro starten wir die nächste Etappe." Die Mittel stünden dann in den nächsten Jahren zur Verfügung. "Natürlich steht der Umbau der Industrie im Fokus", ergänzte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.
Der neue Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, der Nachtragshaushalt sei verfassungskonform. Von manchen Experten wird der Haushaltskniff als rechtlich fragwürdig eingestuft. Er wird überhaupt nur möglich, weil die für 2021 geplante Rekord-Neuverschuldung von bis zu 240 Milliarden Euro bei weitem nicht benötigt wird, um Kosten der Corona-Krise zu decken. Mit den zusätzlichen Milliarden für den Energie- und Klimafonds (EKF), der künftig Klima- und Transformationsfonds (KTF) heißen soll, verschafft sich die Ampel-Koalition eine zusätzliche Rücklage für Investitionen, deren Finanzierung in den Koalitionsverhandlungen weitgehend offengeblieben war.

rtr

Faeser kündigt härteres Vorgehen gegen Hass auf Telegram an

06:36
13.12.2021
Die neue Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat ein härteres Vorgehen gegen Hetze und Gewaltaufrufe beim Messengerdienst Telegram angekündigt. „Gegen Hetze, Gewalt und Hass im Netz müssen wir entschlossener vorgehen“, sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Das Bundesamt für Justiz habe gegen Telegram zwei Verfahren wegen Verstoßes gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz angestoßen, auf die Telegram nicht reagiert habe. „Das wird diese Bundesregierung so nicht hinnehmen“, betonte die SPD-Politikerin.

Mit Telegram könne man inzwischen Nachrichten in öffentlichen Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern veröffentlichen, ergänzte die Innenministerin. „Öffentliche Kanäle können von einer unbegrenzten Anzahl an Personen abonniert werden.“ Diese offenen Kanäle unterlägen bereits heute den gleichen Regeln des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes wie etwa Facebook oder Twitter. „Das bedeutet, dass offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden müssen, rechtswidrige Inhalte innerhalb von 7 Tagen“, erläuterte die SPD-Politikerin. Zudem gelte für die öffentlichen Kanäle die Meldepflicht an das Bundeskriminalamt.

epd

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