Letztes Update:
20211030083526

Corona-Welle: China lässt Millionenstadt zum fünften Mal testen

08:35
30.10.2021
China lässt die rund 3,8 Millionen Einwohner der Stadt Lanzhou bereits zum fünften Mal auf das Coronavirus testen. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag meldete, haben die Gesundheitsbehörden für Lanzhou am Freitag insgesamt fünf lokale Covid-Infektionen gemeldet.

Zu Beginn der Woche hat die Regierung eine strenge Ausgangssperre für die Hauptstadt der Provinz Gansu im Nordwesten des Landes verhängt. Die Bewohner sind seither dazu angehalten, ihre Wohnungen nur mehr im Notfall zu verlassen.

Täglich vermeldet Chinas nationale Gesundheitskommission rund 50 Infektionen pro Tag, was insbesondere auf die Gesamtbevölkerung von rund 1,4 Milliarden hochgerechnet einen überaus geringen Wert darstellt. Das Ziel der Staatsführung ist es jedoch, lokale Ansteckungen innerhalb der eigenen Landesgrenzen vollständig einzudämmen.

Chinas führender Epidemiologe Zhong Nanshan gab laut Xinhua am Samstag die Prognose ab, dass die Volksrepublik die derzeitige Corona-Welle innerhalb einen Monats unter Kontrolle bekommen werde.

(dpa)

Sozialministerin von MV fordert Impfpflicht für Pflegekräfte

08:34
30.10.2021
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat nach mehreren Corona-Ausbrüchen in Pflegeeinrichtungen des Landes eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Branche gefordert. «Es ist mein Ziel, eine Impfpflicht für Pflegepersonal rechtssicher hinzubekommen», sagte Drese dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» (Samstag). So sollten die Menschen geschützt werden, die besonders anfällig für eine Corona-Infektion sind. Dazu zählen Bewohner von Seniorenzentren. Die Impfpflicht muss laut Drese bundesweit im Infektionsschutzgesetz geregelt werden. Wegen juristischer Schwierigkeiten sei das in diesem Winter voraussichtlich noch nicht zu erreichen.

In den kommenden Tagen solle zunächst die Landesverordnung verschärft werden. Danach müssten sich Mitarbeiter oder Bewohner von Pflegeheimen einem PCR-Test unterziehen, wenn Symptome auftreten. Zudem sollen große Versammlungen in den Heimen, die für alle zugänglich sind, verboten werden. «Es ist leider noch nicht die Zeit für große Advents- und Weihnachtsfeiern, wir müssen das untersagen», betonte Drese.

Seit Ende des Sommers habe es neun Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen im Nordosten gegeben. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Sozialministeriums 75 Prozent der Pflegekräfte geimpft. 

(dpa)

G20-Pläne für Ausweiten der Impfungen weltweit stoßen auf Skepsis

07:58
30.10.2021
Die Pläne der großen Industrienationen (G20) für ein Ausweiten der Impfungen weltweit stoßen auf Skepsis. Befürworter begrüßten, dass die Gesundheits- und Finanzminister der G20-Gruppe helfen wollen, bis Mitte nächsten Jahres 70 Prozent der Bevölkerung in allen Ländern impfen zu lassen. Kritiker bemängelten indes, die Vertreter der größten Volkswirtschaften hätten am Freitag nach ihren Beratungen in Rom keine konkreten Pläne vorgelegt.

Auf dem G20-Gipfel am Samstag und Sonntag in der italienischen Hauptstadt müssten die Staats- und Regierungschefs «nachlegen und einen Aktionsplan» präsentieren, forderte Jörn Kalinski von der Entwicklungsorganisation Oxfam. «Bis heute sind alle Versprechen der G20 für globalen Zugang zu Impfstoffen gebrochen worden.» Auch Friederike Röder von Global Citizen forderte einen «konkreten Fahrplan» und mahnte: «Wir haben keine Zeit mehr für Absichtserklärungen.»

Die Minister hatten sich hinter die Ziele der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestellt und streben in einem Zwischenschritt bis Jahresende eine Impfrate von 40 Prozent an.

«Die Vakzine sind zum größten Teil schon an die wohlhabenden Länder vergeben», sagte Fiona Uellendahl von World Vision, die das Ziel für «unrealistisch» hält. «Was nicht da ist, kann auch nicht verteilt werden.» Das 70-Prozent-Ziel, das von ursprünglich September 2022 auf Mitte des Jahres vorgezogen wurde, sei jedoch realistisch, «wenn nun die richtigen Schritte beschlossen werden».

Gefordert wurden erneut eine Aussetzung des Patentschutzes und Technologietransfer, um Lieferengpässe zu beseitigen und Kosten zu senken. Stephan Exo-Kreischer von der Bewegung One sagte: «Ziele alleine führen uns nicht aus der Pandemie.» Bislang seien in reichen Ländern mehr als doppelt so viele Auffrischungsimpfungen verabreicht worden wie in ärmeren Ländern Erstimpfungen. Nach gegenwärtigem Stand würde es über zehn Jahre dauern, bis alle Länder ausreichend Impfstoffe zur Verfügung hätten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, schätzt One.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden