Letztes Update:
20211030075841

Ärztepräsident warnt vor größeren Klinik-Belastungen

07:52
30.10.2021
Ärztepräsident Klaus Reinhardt wirbt angesichts der schnelleren Corona-Ausbreitung für gezielte Auffrischungsimpfungen und warnt vor größeren Belastungen der Kliniken. «Noch ist die Situation beherrschbar», sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur. Man wolle aber auf keinen Fall erneut erleben, dass Pflegekräfte aus anderen Bereichen auf Corona-Stationen aushelfen und zum Beispiel planbare Operationen abgesagt werden müssten. Ärzte in Kliniken und Praxen, Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte seien nach eineinhalb Jahren Pandemie an ihrer Belastungsgrenze. «Das sollten sich auch diejenigen vergegenwärtigen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht geimpft haben.»

Reinhardt betonte: «Die dritte Corona-Impfung kann gerade bei älteren und vorerkrankten Menschen das Infektionsrisiko erheblich reduzieren.» Die Ständige Impfkommission (Stiko) habe deshalb klare Impf-Empfehlungen für Menschen ab 70 Jahre, Vorerkrankte und Menschen aus bestimmten Berufen ausgesprochen. Er rate Bürgerinnen und Bürgern aus diesen Gruppen dringend, Angebote für Drittimpfungen wahrzunehmen. Solche Impf-Verstärkungen («Booster») sind mindestens sechs Monate nach einer vollständigen Impfung möglich.

«Neben Impfungen in den Praxen brauchen wir möglichst viele niedrigschwellige Impfangebote am Arbeitsplatz, in Pflegeheimen und in Seniorenbetreuungseinrichtungen», sagte der Ärztepräsident. «Und wir müssen stärker aufklären. Die Politik hat radikalen Impfgegnern in den sozialen Netzwerken viel zu lange das Feld überlassen. Das war ein echtes Versäumnis.» Jetzt sei die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gefragt, in Fernsehspots und im Internet über Auffrischimpfungen zu informieren und vielen falschen Behauptungen seriöse Informationen entgegenzusetzen.

(dpa)

RKI registriert 21 543 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 145,1

07:51
30.10.2021
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 145,1 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 139,2 gelegen, vor einer Woche bei 100,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21 543 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 15 145 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 90 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 580 663 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,50 an (Donnerstag: 3,31, Mittwoch: 3,07). Am Samstag und Sonntag wird der Wert nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 267 500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95 696.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden