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Spahn empfiehlt Auffrischimpfung: "Boostern" für alle möglich

06:31
29.10.2021
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut für eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus geworben. Empfohlen sei das für Menschen über 60 Jahren, sagte Spahn am Freitagmorgen im rbb-Inforadio.

Seiner Meinung nach sollten die Bundesländer diese Menschen auch nochmal schriftlich einladen. Dafür wolle er nächste Woche bei der Gesundheitsministerkonferenz in Lindau werben.

Empfohlen werde eine Auffrischimpfung aber auch für Menschen, die pflegebedürftig seien oder bestimmte Vorerkrankungen hätten, die im Gesundheitswesen arbeiteten oder mit Astrazeneca oder Johnson & Johnson geimpft worden seien. Für alle anderen sei es aber auch möglich. «Wir haben Impfstoff mehr als genug», sagte Spahn. Er hatte sich am Donnerstag selbst erneut impfen lassen.

Auf die Nachfrage, dass es mittlerweile wieder Alarmrufe aus Krankenhäusern gebe und ob er die Sorge teile, sagte Spahn: Dass die Zahlen steigen, sei erwartet worden für Herbst und Winter. «Wichtig ist jetzt, dass wir die Belastung in den Intensivstationen in den Krankenhäusern nicht zu stark steigen lassen. Dass wir wieder vorsichtiger, achtsamer miteinander sind.»

Dazu gehöre das Boostern, also das Auffrischen von Impfungen. «Dazu gehören Schutzkonzepte für die besonders Verwundbaren, das sind die Pflegeeinrichtungen», sagte Spahn. Er werbe bei den Bundesländern sehr dafür, dass alle wieder Testkonzepte für Pflegeeinrichtungen verpflichtend machten - übrigens dann auch für Geimpfte, denn sie arbeiteten mit besonders Verwundbaren. Spahn ist nach der Bundestagswahl noch geschäftsführend im Amt.

(dpa)

G20 will Corona-Arbeitsgruppe schaffen - Kritiker: "Club der Reichen"

06:25
29.10.2021
Zum besseren Kampf gegen die Pandemie wollen die Finanz- und Gesundheitsminister der großen Industrieländer (G20) eine gemeinsame Arbeitsgruppe einsetzen.

Das geht aus einem Entwurf des Kommuniqués zum Abschluss ihres Treffen an diesem Freitag in Rom hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das neue Gremium soll «den Dialog und die globale Kooperation verbessern», heißt es in dem Entwurf für die Beratungen vor dem G20-Gipfel am Wochenende.

Die Pläne der G20 stießen auf Kritik von Entwicklungsorganisationen, die von einem «Country-Club der Reichen» sprachen. Das Vorhaben schwäche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und «stellt den Multilateralismus kalt», indem ärmere Länder nicht beteiligt würden. «Was wir brauchen, ist eine stärkere WHO, die 2020 in den Spannungen zwischen ihren Mitgliedern ausgeschlossen wurde und jetzt geschwächt ist», kritisierte Oxfam die Pläne.

Wie aus dem Textentwurf hervorging, sollen in der Arbeitsgruppe der «Austausch von Erfahrungen und vorbildliche Vorgehensweisen gefördert», die Koordinierung zwischen Finanz- und Gesundheitsministerien entwickelt und Optionen für strukturiertere Vereinbarungen erkundet werden. Den Vorsitz des Gremiums, das Ende November erstmals zusammenkommen soll, werden die jetzige G20-Präsidentschaft Italien und Indonesien als nächste übernehmen.

Ein ständiges Sekretariat, das in Zusammenarbeit mit der Weltbank bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ansässig sein soll, soll den Vorsitz unterstützen. Im Konsens mit den Staaten der G20-Gruppe soll die Einbeziehung von Nicht-Mitgliedern sowie regionaler Gremien oder internationaler Organisationen erwogen werden, heißt es weiter..

Die Arbeitsgruppe soll sich mit besonders gefährdeten Staaten, regionalen Organisationen, Zivilgesellschaft, Hochschulen und dem Privatsektor austauschen, so der Entwurf. Das Gremium soll die wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen der Covid-19-Pandemie angehen, wie beispielsweise den Zeitplan für die Lieferungen von Impfstoffen nach den WHO-Zielen verfolgen.

Die Minister bekennen sich in dem Textentwurf zu dem Ziel der WHO, bis September 2022 eine Impfrate von 70 Prozent in allen Ländern zu erreichen. Auch wird in den nächsten zwölf Monaten ein Minimum von 100 Corona-Tests täglich auf eine Bevölkerung von 100 000 angestrebt, wobei anerkannt wird, dass das weit unter dem Niveau in reichen Länder liegt.

(dpa)

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