Letztes Update:
20211027134357

Schweden weitet Auffrischimpfungen auf alle über 65 aus

12:57
27.10.2021
Schweden will weiteren Bevölkerungsgruppen eine dritte Dosis zur Auffrischung des Corona-Impfschutzes anbieten. Allen geimpften Schwedinnen und Schweden über 65 Jahre sowie Pflegekräften - insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen - werde eine solche Auffrischdosis empfohlen, sagte Gesundheitsministerin Lena Hallengren am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Diese dritte Impfdosis könne man frühestens sechs Monate nach der zweiten erhalten.

Der Leiter der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten, Johan Carlson, ergänzte, dass weitere Bevölkerungsgruppen in der kommenden Zeit ebenfalls an der Reihe sein werden - zunächst die älteren, dann nach und nach die jüngeren Altersgruppen. Bisher war eine solche Booster-Impfung in Schweden nur einigen Risikogruppen wie Menschen über 80 und Pflegebedürftigen angeboten worden.

Schweden hat vor knapp einem Monat die allermeisten im Land geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben. Hallengren unterstrich, dass die hohen Impfzahlen der Grund dafür seien, dass man heute ein möglichst normales Leben führen könne. Carlson merkte jedoch an, dass die Pandemie trotzdem noch immer nicht vorbei sei.

Corona-Impfungen werden im Zehn-Millionen-Einwohner-Land Schweden allen Bürgern im Alter von über zwölf Jahren angeboten. Mehr als 80 Prozent aller Einwohner über 16 Jahre sind in dem skandinavischen EU-Land bislang vollständig geimpft worden.

(dpa)

Coronavirus breitet sich in Baltenstaaten weiter rasant aus

12:57
27.10.2021
In den baltischen Staaten breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus: Trotz neuer Einschränkungen erreichte in Lettland und Estland die Zahl an Neuinfektionen mit 3206 und 2025 Fällen binnen 24 Stunden am Mittwoch den jeweils höchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Auch in Litauen gehen die Infektionszahlen weiter nach oben. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörden wurden in Lettland in den vergangenen 14 Tagen rund 1737 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner registriert, in Estland waren es 1408 und in Litauen 1365. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC weist für die drei Ostseestaaten aktuell die höchsten Infektionsraten in Europa aus.

Zur Eindämmung der Pandemie haben die Regierungen in Riga und Tallinn zuletzt strikte Corona-Schutzmaßnahmen verhängt. In Lettland gilt bis zum 15. November ein Lockdown mit umfassenden Beschränkungen und einer nächtlichen Ausgangssperren, in Estland seit dem 25. Oktober in vielen Bereichen die 2G-Regel und eine verschärfte Maskenpflicht. Damit soll auch die Überlastung des Gesundheitsweisen reduziert werden: Die Krankenhäuser stoßen bereits an ihren Grenzen und werden mit der Versorgung der steil anwachsenden Zahl von Covid-19-Patienten kaum noch fertig. Lettland bemüht sich deshalb bereits um internationale Hilfe.

Als ein Grund für die steigenden Fallzahlen gelten die geringen Impfraten: Nur gut die Hälfte der Bevölkerung ist in Lettland und Estland jeweils vollständig gegen Corona geimpft, in Litauen sind es rund 60 Prozent. Die Regierungen der drei EU-Länder bemühen sich seit Monaten mit nur mäßigem Erfolg, die geringe Impfbereitschaft zu erhöhen. Besonders die Gesundheitsminister stehen dafür in der Kritik - gegen sie wurden bereits wiederholt Rücktrittsforderungen laut.

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden