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20211027094749

Intensivmediziner besorgt über Entwicklung der Bettenbelegung

09:40
27.10.2021
Der Koordinator für die intensivmedizinische Versorgung von Covid-Patienten in Baden-Württemberg blickt angesichts der hohen Zahl an belegten Intensivbetten besorgt auf die weitere Entwicklung.

Wenn die derzeitigen Prognosen eintreffen sollten, sei das ein wirkliches Problem, sagte Götz Geldner, Ärtzlicher Direktor der Ludwigsburger RKH-Kliniken, der Deutschen Presse-Agentur.

Er rechne damit, dass noch im Laufe dieser Woche die Zahl von 250 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen und damit die Warnstufe erreicht werde. Am Dienstag war die Zahl der Patienten um 4 auf 234 gestiegen. Ein Prognosemodell der Uniklinik Freiburg für das Landesgesundheitsamt sagte zuletzt mehr als 300 Covid-19-Intensivpatienten bis Anfang November voraus.

Da sich die Covid-19-Patienten laut Geldner inzwischen sehr gleichmäßig auf die Kliniken im Südwesten verteilen, gebe es kaum noch Ausweichmöglichkeiten für Verlegungen. Problematisch sei zudem, dass mittlerweile ein Großteil der Patientinnen und Patienten mit 35 bis 65 Jahren deutlich jünger sei als zuvor. Diese Erkrankten seien länger auf der Intensivstation als Ältere, was die Kapazitäten weiter verknappe. Nahezu alle Intensivpatienten seien zudem ungeimpft.

Die Stimmung in den Kliniken im Land sei angesichts der Lage und der sich abzeichnenden Entwicklung bescheiden, sagte Geldner. Nun gelte es, die noch Unentschlossenen zu erreichen und von einer Corona-Impfung zu überzeugen.

(dpa)

SPD, Grüne und FDP wollen Corona-Sonderlage beenden

08:30
27.10.2021
Die gesetzliche Sonderlage wegen der Corona-Pandemie soll nach Plänen der möglichen künftigen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP zum 25. November enden.

Für eine Übergangszeit bis zum 20. März 2022 soll stattdessen aber eine neue rechtliche Basis für Corona-Vorgaben geschaffen werden, wie die drei Fraktionen am Mittwoch mitteilten. Damit sollen die Länder weiterhin «weniger eingriffsintensive» Maßnahmen anordnen können - unter anderem zu Masken oder Zugangsregeln nur für Geimpfte, Genesene und Getestete.

Bisher knüpfen Corona-Vorgaben laut Infektionsschutzgesetz daran an, dass der Bundestag eine «epidemischen Lage von nationaler Tragweite» sieht. Das Parlament hatte dies erstmals im März 2020 festgestellt und mehrfach bestätigt - zuletzt Ende August. Die Sonderlage läuft ohne neuen Verlängerungsbeschluss automatisch nach drei Monaten aus.

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte, trotz derzeit wieder steigender Infektionszahlen stelle sich die Situation nun anders dar als im August. Angesichts von immer mehr vollständig Geimpften bestehe eine ernste Gefahr für die Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik nicht fort. Er betonte zugleich, der 25. November werde «kein Freedom Day». Damit wird das Ende aller Corona-Maßnahmen umschrieben.

(dpa)

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