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Bessere Impfstoffverteilung und Patentfreigabe durch G20 gefordert

04:37
27.10.2021
Entwicklungsorganisationen haben die reichen Industrienationen zu mehr Impfgerechtigkeit in der Pandemie aufgefordert.

Vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der führenden Wirtschaftsnationen (G20) am Wochenende in Rom wurde besonders eine Freigabe der Impfstoffpatente gefordert und eine gerechtere Verteilung von Präparaten gegen das Coronavirus in der Welt.

«Um endlich die Pandemie zu beenden, brauchen wir jetzt Impfstoffgerechtigkeit und einen transparenten Fahrplan, wann und wie Impfdosen geteilt werden», sagte am Mittwoch Friederike Röder von der Bewegung Global Citizen.

Erst 1,8 Prozent der Bevölkerung in armen Nationen seien geimpft - gegenüber 63 Prozent in reichen Ländern, stellte Oxfam fest. «Niemand ist sicher, solange nicht alle sicher sind», habe es am Anfang der Pandemie geheißen. Das Versprechen, für eine faire Verteilung der Impfstoffe zu sorgen, sei aber nicht eingehalten worden. Die Mehrheit der G20-Staaten, angeführt von Südafrika und Indien, sei für eine Aussetzung der Patente, während vor allem Deutschland, die Europäische Union und Großbritannien die Vorschläge blockierten.

Um das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene Ziel zu erreichen, bis Mitte 2022 mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung mit Covid-19-Impfstoff zu versorgen, «muss weit mehr getan werden als bisher», sagte Fiona Uellendahl von World Vision. Das 40-Prozent-Ziel bis Jahresende erscheine schon jetzt «kaum noch realistisch». Impfstoffe seien «trotz großmundiger Solidaritätsbekundungen noch immer ungerecht verteilt». Der weitaus größte Teil sei wohlhabenden Ländern vorbehalten, beklagte Uellendahl, die von «Impfstoffnationalismus» sprach.

Auch die Organisation One warnte, dass das 70-Prozent-Ziel bei dem jetzigen Tempo «krachend verfehlt» werde. Ohne eine Kurskorrektur blieben zwei Milliarden Menschen bis September 2022 ohne Impfung.

(dpa)

Auswertung: Videosprechstunden nehmen in Corona-Krise stark zu

04:19
27.10.2021
In der Corona-Krise haben ärztliche Beratungen per Videosprechstunde stark zugenommen.

Im ersten Halbjahr 2021 gab es bei Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten mehr als 2,25 Millionen solcher digitalen Kontakte, wie eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ergab. Vor der Pandemie waren im ganzen Jahr 2019 keine 4000 Videosprechstunden abgerechnet worden.

Die größte Nachfrage gab es demnach im April 2020 mit fast 604 000 Videosprechstunden. In den ersten drei Monaten 2021 waren es jeweils mehr als 400 000, seit März gingen die Zahlen wieder etwas zurück.

Auffällig habe die Inanspruchnahme von Psychotherapie-Leistungen für Kinder und Jugendliche zugelegt, erläuterte das Institut. Im ersten Halbjahr 2021 habe sie acht Prozent über dem Niveau des Zeitraums von 2019 gelegen. Dies gebe Anlass zur Besorgnis und müsse eng beobachtet werden. Weil es bei Kindern und Jugendlichen kaum schwere Corona-Verläufe gab, hätten sie sich lange unterhalb des politischen und gesellschaftlichen Radars befunden. Psychische Belastungen bei unter 18-Jährigen machten sich zunehmend in der Versorgung bemerkbar.

Für die Analyse wurden den Angaben zufolge Abrechnungsdaten von 16 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen ohne Mecklenburg-Vorpommern übermittelt, zum zweiten Quartal 2021 Frühinformationen zu den Daten.

(dpa)

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