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RKI registriert 23 212 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 118,0

04:18
27.10.2021
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist deutlich angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 118,0 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 113,0 gelegen, vor einer Woche bei 80,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23 212 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.28 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 17 015 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 114 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 92 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 506 415 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Dienstag mit 2,95 an (Montag: 2,77). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 237 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 95 359.

(dpa)

Experte zu Impf-Debatte in den Medien: "Moralische immer wichtiger"

04:17
27.10.2021
Medienexperte Thomas Schierl sieht die Rolle der Medien in der Debatte um den Impfstatus von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich kritisch. «Das Moralische wird in der Berichterstattung immer wichtiger», sagte der Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln der Deutschen Presse-Agentur. «Ein bisschen mehr Distanz und Überlegen würde der Sache manchmal besser tun.»

Der Sensationalismus führe dazu, dass die Glaubwürdigkeit der Medien weiter abnehme, meinte er weiter. «Die Glaubwürdigkeit der Medien hat in der Demokratie eine ganz wichtige Funktion. Es tut weh, wenn in mancher Berichterstattung fast schon aktivistisch gehandelt wird.»

Bayern Münchens Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein, und damit eine emotionale und kontroverse Debatte ausgelöst. Er habe «persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht», hatte der 26-Jährige erklärt. Eine spätere Impfung schloss er nicht aus.

Generell habe die Diskussion um die Impfung wieder Fahrt aufgenommen. «Die Diskussion wird immer schärfer und ist immer stärker von einem abnehmenden Verständnis der anderen Seite geprägt», meinte der Professor. Kimmich sei ein prominenter Fußballer, fast schon mit Star-Status. «Dazu kommt, dass jetzt auch die Zahlen wieder steigen. All das hat dazu geführt, dass die Diskussion um Kimmich großen Wirbel gemacht hat. Die öffentliche Wahrnehmung ist nochmal höher.»

Nur weil jemand eine Vorbildfunktion habe, könne man ihn nicht zwingen, vorbildlich zu handeln. Kimmich sei Fußballer, «er macht das ja nicht, um ein Vorbild zu werden, sondern um Fußball zu spielen».

FDP-Generalsekretär Volker Wissing sieht das anders. «Gerade wenn man prominent ist, sollte man seine Meinung überprüfen, ob sie Vertrauen schafft oder Vertrauen zerstört», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Schierl betonte hingegen, es sei Kimmichs Grundrecht, sich nicht impfen zu lassen. «Im Grunde genommen geht es uns einen feuchten Kehricht an», sagte der Medienexperte.

(dpa)

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