Letztes Update:
20211027041830

Umfrage: Bundesligisten planen keine Impfpflicht

04:02
27.10.2021
In der von Joshua Kimmichs Zweifeln ausgelösten Debatte lehnen mehrere Fußball-Bundesligisten eine Impfpflicht für ihre Profis ab. «Es ist nicht unsere Aufgabe, eine Impfpflicht durchzusetzen. Wenn, dann muss das regulatorisch sein», sagte Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, der «Bild»-Zeitung (Mittwoch).

Auch andere Clubspitzen setzen darauf, noch ungeimpfte Spieler ohne Zwang von einer Impfung gegen das Coronavirus zu überzeugen. «Unsere Quote der geimpften Profis ist sehr hoch. Die wenigen, die noch ungeimpft sind, werden von uns zeitnah noch einmal ein Angebot und Aufklärung zu einer Impfung bekommen», sagte der Bochumer Sportchef Sebastian Schindzielorz.

Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic verwies auf eine Impfquote von 94 Prozent bei den Berlinern, die damit über dem Liga-Durchschnitt liege. «Bei uns sind alle vom Trainer-Team und vom Staff geimpft. Lediglich vier Spieler sind noch nicht geimpft. Auch die versuchen wir zu überzeugen», sagte Bobic. Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga liegt die Impfquote unter den Spielern und Trainern der Bundesliga und 2. Liga bei mehr als 90 Prozent.

Auch der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel und Arminia Bielefelds Sportchef Samir Arabi schlossen eine Impfpflicht für ihre Clubs aus. Dies sei auch beim VfB Stuttgart, dem FC Augsburg, Borussia Mönchengladbach, RB Leipzig und Bayer Leverkusen so, berichtete die «Bild».

Bayern-Profi Kimmich hatte am Wochenende nach dem 4:0 der Münchner gegen Hoffenheim eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Das hatte bei teilweisem Verständnis heftige Kritik zur Folge gehabt.

(dpa)

Wissing: So schnell wie möglich zu neuer Corona-Normalität kommen

03:31
27.10.2021
FDP-Generalsekretär Volker Wissing dringt trotz steigender Infektionszahlen auf ein Auslaufen der Corona-Notlage. «Der Ausnahmezustand darf kein Dauerzustand werden.

Wir müssen zu einer neuen Normalität kommen, und das so schnell wie möglich», sagte Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). «Der Deutsche Bundestag muss die Dinge wieder entscheiden - und nicht die Bundesregierung mit einer weitgehenden Ermächtigung.»

Die «epidemische Lage» war erstmals im März 2020 vom Bundestag festgestellt worden und wurde seitdem immer wieder durch das Parlament verlängert. Die Feststellung der Notlage ermöglicht es der Bundesregierung und den Landesregierungen, auf vereinfachtem Weg ohne Zustimmung von Parlamenten zentrale Corona-Maßnahmen anzuordnen. Wird sie nicht erneut verlängert, bleibt den Bundesländern laut Infektionsschutzgesetz aber auch noch die Möglichkeit, über ihre Landesparlamente die Notwendigkeit weiterer Corona-Maßnahmen festzustellen, so dass ein Auslaufen nicht automatisch mit einem Ende von Maßnahmen verbunden wäre. In den Ländern wird aber vor einem «Flickenteppich» und damit verbundener mangelnder Akzeptanz gewarnt. Die Corona-Zahlen in Deutschland stiegen unterdessen zuletzt immer weiter an.

In der Debatte um die künftige Rechtsgrundlage für Corona-Maßnahmen wollen SPD, Grüne und FDP am Mittwoch gemeinsame Vorschläge vorlegen.

Wissing sagte weiter, die Bundesländer hätten die Möglichkeit, «auf regionales Infektionsgeschehen sehr präzise und maßvoll zu reagieren. Er sehe «keinen Grund, jetzt nationale Verschärfungen anzuordnen - im Gegenteil». Durch die Corona-Maßnahmen seien «schwerste soziale, gesundheitliche, psychische, wirtschaftliche und auch kulturelle Schäden in unserer Gesellschaft entstanden». Er fügte hinzu: «Wir brauchen einen Umgang mit dem Virus, der es uns ermöglicht, unser Alltagsleben wiederzufinden - ohne dass Menschen, die medizinische Versorgung brauchen, Hilfe versagt werden muss. Das ist das, was wir in den Fokus der politischen Entscheidungen stellen. Dazu muss man aber nicht auf jede zusätzliche Infektion gleich mit Ausgangssperren
reagieren.»

(dpa)

Möchten Sie alle externen Inhalte laden?
Datenschutzerklärung
Inhalt laden