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Ullrich gewinnt, aber SPD nur 114 Stimmen vor AfD

20:43
26.09.2021
Schmalkalden – Frank Ullrich, SPD-Direktkandidat im Wahlkreis 196, hat in der Stadt Schmalkalden das Rennen bei den Direktkandidaten gemacht. Er kam auf 36,4 Prozent der Erststimmen. Auf Platz zwei folgt ihm der AfD-Kandidat Jürgen Treutler mit 21,8 Prozent. Bei den Parteien in der Zweitstimme ging die SPD in einem Fotofinish nur knapp vor der AfD ins Ziel. Die SPD holte 27 Prozent der Zweitstimmen, die AfD 26 Prozent – nur 114 Zweitstimmen trennen beide. Auf Platz drei folgt die CDU mit 14,6 Prozent und ihr Direktkandidat Hans-Georg Maaßen mit 18,6 Prozent der Erststimmen.  oa

Linke stürzt in ihrer Hochburg Suhl ab und landet hinter der AfD

20:27
26.09.2021
Suhl – In der ehemaligen Bezirksstadt Suhl ist die Linke nur noch ein Schatten ihrer selbst. Bei den Bundestagswahlen erreichte ihr Direktkandidat Sandro Witt noch 11,4 Prozent der Erststimmen. Die Partei kam bei den Zweitstimmen auf 14,8 Prozent. Das ist Platz vier, noch hinter der AfD. Damit setzt sich ein längerer Trend fort. 2009 erreichte der Direktkandidat der Linken noch 39 Prozent der Erststimmen, die Linkspartei kam auf 37 Prozent. Bei beiden Stimmen war sie damals die führende politische Kraft – wie schon bei den vorhergehenden Wahlen 2005.

2013 rutschten die Linken bereits hinter die CDU auf Rang zwei, erzielten aber immer noch 34 Prozent der Erststimmen und 30 Prozent der Zweitstimmen in der Stadt. An der Platzierung änderte sich auch 2017 nichts, allerdings wurde das Ergebnis schlechter: 26 Prozent der Erststimmen und 23 Prozent der Zweitstimmen. Erstmals schob sich 2017 die AfD an die Linke heran: 19 Prozent der Erststimmen und 20 Prozent der Zweitstimmen bei den Bundestagswahlen in Suhl.

Der Direktkandidat der CDU konnte sich 2021 vor der AfD behaupten – im Gegensatz zu seiner Partei, die bei den Zweitstimmen dahinter rutschte. Hans-Georg Maaßen (CDU) erzielte in der Stadt Suhl 23,9 Prozent der Erststimmen, seine Partei 15,4 Prozent der Zweitstimmen. Der AfD-Kandidat Jürgen Treutler holte 15,9 Prozent, seine Partei 22,5 Prozent. Gewinner in Suhl ist die SPD, die in den vergangenen Jahrzehnten ein politisches Schattendasein führte. Ihr Direktkandidat Frank Ullrich holte 37,1 Prozent, die Partei in der Zweitstimme 26,9 Prozent. Ullrich wohnt in Suhl und ist hier auch als wenig auffälliger Stadtrat tätig.

Suhl galt seit der Weimarer Republik als „rote Hochburg“. Aus der Zeit stammt der Spruch „Im grünen Wald, die rote Stadt, die ein zerschossen Rathaus hat“ – bis heute prangt der Spruch über dem Haupteingang des Rathauses. 1952 wurde Suhl nach Auflösung der Länder in der DDR Bezirkshauptstadt und blieb dies bis zur Wiedervereinigung 1990. Damit einher ging die Ansiedlung größerer Verwaltungsstrukturen, die stark von SED-Kadern geprägt waren, die sich auch in der Stadt ansiedelten. Die Stadt wurde städtebauliche zu einer sozialistischen Modellstadt mit zahlreichen Neubauten umgestaltet. oa