Der Spitzenkandidat der Thüringer CDU bei der Bundestagswahl, Christian Hirte, hat seinen Wahlkreis 190 nicht verteidigen können: Den Wahlkreis Eisenach-Wartburgkreis-Unstrut-Hainich-Kreis gewann AfD-Bewerber Klaus Stöber.
CDU-Kandidat Christian Hirte, der 2017 das Direktmandat gewonnen hatte, wurde Dritter mit 23,0 Prozent. Er wird jedoch weiterhin einen Sitz im Bundestag haben, weil er als Spitzenkandidat der Thüringer CDU bei der Wahl angetreten war und somit über die Landesliste wieder ins Parlament einzieht.
Es ist eine schallende Ohrfeige für den Thüringer Landesvorsitzenden und CDU-Direktkandidaten des Wahlkreises 190, Christian Hirte: Am Ende eines langen Auszählabends nach der Bundestagswahl steht für Hirte nur der dritte Platz, noch nach der SPD-Kandidatin Tina Rudolph. Um 21.40 Uhr, nach der Auszählung aller 333 Wahlbezirke stand fest, dass AfD-Mann Klaus Stöber mit 24,8 Prozent das Direktmandat geholt hat. Allerdings knapp: Im Verlaufe des Abends holte SPD-Kandidatin Rudolf beständig auf und vermochte Stöber noch gefährlich zu werden. Sie bekam am Ende 23,9 Prozent der Erststimmen. Bei den Zweitstimmen liegt die SPD im 190er-Wahlkreis am Ende mit 24, 9 Prozent vor der AfD (24,5). Auch hier kommt die Union abgeschlagen auf Rang drei (18,3). Stöber hat im Laufe des Abends von einem „sehr positiven“ Zwischenergebnis gesprochen, wollte aber angesichts des knappen Wahlverlaufs und noch ausstehender Briefwahlresultate noch bis zuletzt abwarten. Für Hirte, der dreimal hintereinander des Direktmandat gewinnen konnte, ist das Ergebnis im Wahlkreis genauso wie in Thüringen „bitter“. Wie dramatisch es ist, zeige allein die Zahl der Direktmandate. Bisher hatte die CDU im Freistaat acht, nun nur noch drei. Tina Rudolph (SPD) war, nachdem das vorläufige Endergebnis feststand, nicht mehr zu erreichen.
svw/weiErgebnis Wahlkreis 190