Suhl - Das Meinungsforschungsinstitut Insa aus Erfurt sieht in seiner jüngsten Wahlkreisanalyse vom Montag erstmals Hans-Georg Maaßen (CDU) als Gewinner des Direktmandates im Wahlkreis 196 – allerdings mit weniger als drei Prozent Vorsprung. In den vergangenen Wochen lag Frank Ullrich (SPD) bei Insa knapp vorne. Die Prognose von „Election.de“ sieht mit letztem Stand von Freitag das Direktmandat bei der SPD, Status: „wahrscheinlich“. Zum gleichen Ergebnis pro Frank Ullrich kommt „wahlkreisprognose.de“ für den Befragungszeitraum 6. bis 8. September.
Detail am Rande: Maaßen und Insa-Chef Hermann Binkert sind miteinander bekannt. Maaßen hatte im Gespräch mit unserer Regionalzeitungsgruppe gesagt, er habe sich am 20. Oktober 2019 mit Hermann Binkert zum Kölsch in einer Kneipe getroffen. Binkert kennt man in Thüringen als Staatssekretär in der Regierung Dieter Althaus (CDU) und als jemanden, der zwischendurch durch diverse AfD-Kontakte auffiel und heute ein bundesweit beachtetes Meinungsforschungsinstitut leitet, das mit die zuverlässigsten Prognosen liefert.
„Ich war’s nicht“, sagt Binkert jetzt. Der Mann mit der Glatze, den das von Maaßen erläuterte Foto von der Seite zeigt, müsse jemand anderes gewesen sein. „Wahrscheinlich hatte ich mich geirrt“, erklärte Maaßen nun auf erneute Nachfrage. Das Abendessen in der Kölner Gaststätte habe jedenfalls nach einer zweitägigen Strategietagung der Werteunion stattgefunden, zu der Maaßen damals in seine nahe gelegene Kanzlei eingeladen habe. In jedem Fall sieht Insa nach dem Verwirrspiel plötzlich Maaßen im Wahlkreis knapp vorne.