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20210916075106

Linke-Kandidat will umstrittenen russischen Sputnik-Impfstoff für Impfskeptiker

18:18
14.09.2021
Suhl - Um die Skepsis einiger Ostdeutscher gegenüber den bislang zugelassenen Corona-Impfstoffen zu überwinden, schlägt der Linke-Direktkandidat Sandro Witt, einen neuen Zugang zu diesen Menschen vor. Er empfehle „den politisch Zuständigen vor allem für den Osten Deutschlands schnellstmöglich den Impfstoff Sputnik V zum Einsatz zu bringen“, heißt es in einer Mitteilung, die Witt am Dienstag verschickt hat. „Alle Hinweise, die ich im direkten Wahlkampf bekomme, lassen darauf schließen, dass es ein höheres Vertrauen von bisher impfskeptischen Menschen in das russische Vakzin gibt, als in die derzeit etablierten Impfstoffe.“ Alles, was die deutsche Impfkampagne „in Fahrt“ bringe, könne helfen, die Pandemie zu überwinden, schreibt Witt in der Meldung. Witt tritt im Bundestagswahlkreis 196 für die Linken an.

Anders als zum Beispiel der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer – der von einem deutsch-amerikanischen Unternehmensverbund hergestellt und vertrieben wird – ist der Corona-Impfstoff Sputnik V in der Europäischen Union bislang noch nicht zugelassen; er ist allerdings trotzdem im EU-Land Ungarn bereits vielen Menschen verabreicht worden. Russland strebt eine solche Zulassung in der EU schon seit geraumer Zeit an. Die EU-Behörden erklärten aber, dass sie trotz Aufforderung nicht die nötigen Daten aus Russland erhalten.

Die russische Bevölkerung ist gegenüber Sputnik V selbst sehr skeptisch: Nebenwirkungen, Todesfälle und geringe Wirksamkeit kursieren dort als die gleichen Argumente, die Impfskeptiker in Westeuropa gegen die dort verwendeten Impfstoffe vorbringen. Erst 28 Prozent der russischen Bevölkerung sind vollständig geimpft (Stand 12. September). In Deutschland sind es immerhin mehr als 62 Prozent, knapp 75 Prozent in Dänemark.

Das Vakzin wird aber auch in vielen anderen Ländern außerhalb Europas bereits eingesetzt.

Windräder im Thüringer Wald

18:23
14.09.2021
Suhl -  Ein Aufregerthema im Wahlkreis sind Windkraftanlagen im Thüringer Wald. Gerald Ullrich (FDP) ist klar: "Null Hektar für Windkraft im Wald." Der Landtag sei in dieser Frage einer Initiative der FDP gefolgt. Das ist kein Unterschied zu Hans-Georg Maaßen (CDU) und Jürgen Treutler (AfD). Treutler verweist auf Gesundheitsgefahren, Maaßen auf negative Folgen für die Tierwelt.
Stephanie Erben (Grüne) wehrt sich: "Der Strom kommt nicht aus der Steckdose." Es gebe genug Flächen, die von Borkenkäfern, Dürre oder Stürmen geschädigt seien und auf denen gerade kein Baum wachse. Zudem könne man Windräder wieder leicht abbauen im Gegensatz zu Atomkraftwerken.
Frank Ullrich (SPD) ist gegen Windräder im Kerngebiet des Thüringer Waldes. Sandro Witt (Linke) will mehr Bürgerbeteiligung. "Wenn die Bürger vor Ort so etwas wollen, kann es gemacht werden - aber nicht im Thüringer Wald", sagt er.