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Australien: Neue Proteste gegen Impfpflicht für die Baubranche

09:43
22.09.2021
In der australischen Metropole Melbourne haben den dritten Tag in Folge Hunderte Menschen gegen eine Corona-Impfpflicht für Mitarbeiter der Baubranche und den Lockdown in der Region protestiert. Die Demonstration am Mittwoch konzentrierte sich auf den «Shrine of Remembrance», eines der größten Kriegerdenkmäler in Down Under. Schwer bewaffnete Polizei habe die Gruppe umstellt, berichtete die Nachrichtenagentur AAP. Dem Fernsehsender 9News zufolge setzten die Beamten Tränengas ein und nahmen rund 200 Demonstranten fest.

Der Vize-Premier der Region, James Merlino, zeigte sich entsetzt über die Kundgebungen. «Ich werde das nicht einmal Protest nennen, weil es kein Protest ist. Dies ist ein Mob, der kriminell handelt», sagte er. Die Teilnehmer würden das Gesundheitspersonal, sich selbst und die Menschen in Victoria gefährden. «Was wir in den letzten zwei oder drei Tagen gesehen haben, ist kriminelles Verhalten, das in keiner Weise unseren großartigen Staat repräsentiert.»

Eine Gruppe von Kriegsveteranen twitterte, es sei unangemessen, an dem Schrein eine Demo abzuhalten. «Dies ist ein heiliger Ort für Australier, um derer zu gedenken, die für uns gekämpft und gestorben sind», hieß es. «Es ist nicht angebracht, diesen heiligen Ort für Proteste zu nutzen.»

Die Regionalregierung hatte zuletzt angeordnet, dass sich alle Angestellten der Bauindustrie gegen das Virus impfen lassen müssen. Am Montag kündigten die Behörden an, dass der gesamte Sektor in der Region für zwei Wochen geschlossen wird. Am 5. Oktober müssen Beschäftigte dann nachweisen, dass sie zumindest eine Impfdosis erhalten haben, bevor sie zur Arbeit zurückkehren.

Der Bundesstaat im Osten des Landes befindet sich seit Wochen erneut im Lockdown - es ist bereits das sechste Mal seit Beginn der Pandemie. Schon am Wochenende war es in Melbourne zu deshalb zu Protesten gekommen. Hunderte Teilnehmer wurden festgenommen. Auch in anderen Städten, darunter Sydney und Brisbane, gab es am Wochenende Demos gegen die strikten Corona-Maßnahmen.

(dpa)

Corona-Schnelltests ab 11. Oktober meist nicht mehr kostenlos

09:05
22.09.2021
Corona-Schnelltests müssen ab 11. Oktober meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest, die einen entsprechenden Bund-Länder-Beschluss umsetzt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten vereinbart, dass das vom Bund seit Anfang März finanzierte Angebot für kostenlose «Bürgertests» für alle enden soll. Da inzwischen kostenlose Impfungen für alle möglich sind, sei eine dauerhafte Übernahme der Test-Kosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hieß es zu Begründung.

Die im Bundesanzeiger verkündete Verordnung legt aber auch einige Übergangsregeln fest. So können Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen kostenlosen Test pro Woche machen. Grund ist, dass für sie erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorliegt - daher soll noch länger Zeit für eine Impfung bleiben.

Generell weiter gratis testen lassen können sich laut der Verordnung Kinder, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test 12 Jahre alt geworden sind. Gratis bleibt es unter anderem auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen.

(dpa)

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