Letztes Update:
20211026175545
 Die Kommunikation, das ist entscheidend, muss richtig strukturiert und geordnet sein - sonst kann sie im Notfall nicht funktionieren. Prof. Dr. Henny Annette Grewe (Hochschule Fulda) 09:59
25.10.2021

Kontinuierliche Arbeit an den Hitzeaktionsplänen

09:48
25.10.2021
Grewe geht auf die Hitzewelle von 2003 ein, die zum ersten Mal dafür gesorgt hat, dass das Thema mehr Bewusstsein bekam, betont Grewe - leider hat die Politik zu wenig darauf reagiert. Ältere Personen sind besonders anfällig, aber auch sehr kleine Kinder oder chronisch Kranke, dazu kommen besondere Faktoren wie Arbeiten, bei denen Wärme freigesetzt wird. Aber auch Vereinsamung und Isolation zählen zu den Faktoren, die einen Hitzetod wahrscheinlicher machen. Zusätzlich wirkt Hitze auch auf Schwangerschaften ein.

Die Erkenntnisse wurden gebündelt und 2008 in einer Guidance herausgebracht, damit es Handlungsempfehlungen für die Staaten gibt, die dabei sein wollen. 2017 hat auch Deutschland Handlungsempfehlungen herausgegeben, dazu gehören auch Empfehlungen, wie Städte kühler gemacht werden können. Frankreich und Italien sind da schon weiter, vor allem gibt es hier einen Kreislauf mit Qualitätssicherung, in dem Erfahrungen kontinuierlich zur Verbesserung eingebracht werden. Menschen, die besonders gefährdet sind, werden dabei besonders in den Fokus genommen und u.a. durch Kontaktaufnahme, aber auch durch Unterbringung an kühleren Orten geschützt. 

Dr. Diana Mantel

Das Trilemma der Hitzevorsorge

09:39
25.10.2021
Wie entsteht überhaupt ein Hitzeaktionsplan? Auch das spielt eine Rolle bei Workshop. Aber Lass beginnt erst beim Trilemma der Hitzevorsorge. Deutschland weißt eine hohe Vulnerabilität gegenüber Hitze auf, denn die Zahl der heißen Tage steigt und auch die Anzahl der Tropennächte, und zwar von 2,8 Tagen (Mitte des Jahrhunderts) zu 16,3 (Ende des Jahrhunderts). Gleichzeitig geschieht der demografische Wandel mit einem höheren Anteil an Älteren, im Jahr 2060 rechnet man mit 8 bis 11 Millionen über 80-jährigen - und das würde die Mortalität durch Hitze natürlich erhöhen. Mit dem Rückgang der Personen im erwerbstätigen Alter bedeutet das auch weniger Rettungskräfte beispielsweise bei der Feuerwehr.

"Ich bezeichne das als Trilemma der Hitzevorsorge: Mehr Mortalität durch Hitze, ein höherer Anteil an Älteren und weniger Rettungskräfte", erklärt Lass, "Das sorgt für Herausforderungen auf vielen Ebenen."

Dr. Diana Mantel