Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl hat der Bundesregierung Totalversagen beim Schutz bedrohter Afghaninnen und Afghanen vorgeworfen. Lösungsvorschläge für die Ortskräfte hätten seit Ende April auf dem Tisch gelegen, sagt Geschäftsführer Günter Burkhardt in Frankfurt am Main. Statt das Naheliegende zu tun, sei eine surreale Asyldiskussion losgetreten worden. Jetzt befänden sich viele Menschen in extremer Gefahr: "Die Schutzbedürftigen sitzen in der Falle." Es müsse gerettet werden, wer gerettet werden könne.
Alle Schutzbedürftigen, die einen Bezug zu Deutschland hätten, müssten aufgenommen werden, alle Ortskräfte, auch Subunternehmer. Burkhardt erneuerte die Forderung nach einem Programm für jene, die sich für Frauenrechte, Demokratie und eine freie Gesellschaft eingesetzt hätten. Die Bundesregierung müsse mit den militant-islamistischen Taliban über deren Ausreise verhandeln.