Letztes Update:
20210821020220

11:40
20.08.2021
Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl hat der Bundesregierung Totalversagen beim Schutz bedrohter Afghaninnen und Afghanen vorgeworfen. Lösungsvorschläge für die Ortskräfte hätten seit Ende April auf dem Tisch gelegen, sagt Geschäftsführer Günter Burkhardt in Frankfurt am Main. Statt das Naheliegende zu tun, sei eine surreale Asyldiskussion losgetreten worden. Jetzt befänden sich viele Menschen in extremer Gefahr: "Die Schutzbedürftigen sitzen in der Falle." Es müsse gerettet werden, wer gerettet werden könne. 
Alle Schutzbedürftigen, die einen Bezug zu Deutschland hätten, müssten aufgenommen werden, alle Ortskräfte, auch Subunternehmer. Burkhardt erneuerte die Forderung nach einem Programm für jene, die sich für Frauenrechte, Demokratie und eine freie Gesellschaft eingesetzt hätten. Die Bundesregierung müsse mit den militant-islamistischen Taliban über deren Ausreise verhandeln. 

11:12
20.08.2021
Ein Evakuierungsflug der Luftwaffe mit Geretteten aus Afghanistan ist am Freitag in Hannover gelandet. An Bord waren nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums 158 afghanische Ortskräfte und Familienangehörige. Dazu zählten etwa 30 bis 40 Kinder und Jugendliche, von denen 20 unbegleitet seien. Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen sollten vom Landesjugendamt betreut werden. Die übrigen Menschen aus Afghanistan würden in das Grenzdurchgangslager Friedland gebracht. 
Außerdem kamen 32 EU-Bürger mit der Militärmaschine vom Typ Airbus A310-MRTT in Hannover an. Ein weiteres Flugzeug mit bis zu 250 Personen werde noch am Freitagabend in Hannover erwartet, so eine Ministeriumssprecherin.

Bundeswehr-Maschine mit Geretteten aus Afghanistan auf dem Flughafen in Hannover. Foto: Moritz Frankenberg/dpa