Der ehemalige US-Präsident
Donald Trump trägt nach Ansicht des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, eine
große Mitschuld an der Lage in Afghanistan. "Der Sündenfall, der passierte ja lange vor dem Dienstantritt von (US-Präsident) Joe Biden", sagt der ehemalige Botschafter im
Deutschlandfunk. "Der Sündenfall war das Abkommen, das unter Donald Trump mit den Taliban geschlossen wurde." Die militanten Islamisten hätten dann nur noch auf den Abzug der US-Truppen warten müssen.
Aus einer solchen Position der Schwäche mit den Taliban zu verhandeln, wünsche man nicht einmal seinem Feind, so Ischinger. "Da war ja nichts mehr zu retten." Mit Blick auf die aktuelle Lage fügte er hinzu: "Das ist ein Debakel, das kann man nicht schönreden." Gewiss habe sich auch Biden ein anderes Ende vorgestellt - auch wenn ihm wohl klar gewesen sei, dass der Abzug nicht in bürokratisch geordneten Formen ablaufen werde. "Man wusste im Weißen Haus, dass das womöglich schmutzig und schrecklich und auch mit unangenehmen Bildern versehen sein würde."