Letztes Update:
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08:39
20.08.2021
Die Journalistin Ayesha Tanzeem vom US-Auslandssender Voice of America berichtete via CNN von "grausamen Szenen" rund um den Flughafen. Die Situation sei genauso schlimm, wie es auf zahlreichen Videos zu sehen sei - und werde immer schlimmer. Sie selbst sei erst beim dritten Anlauf in den Flughafen gekommen und habe stundenlang im Gedränge gestanden.
Unterdessen wurden neue Vorwürfe laut, die US-Regierung habe nicht rechtzeitig auf Warnungen gehört. CNN berichtete, im Juli hätten US-Diplomaten ein geheimes Schreiben an US-Außenminister Antony Blinken geschickt und darin schnelles Handeln gefordert. "Soweit ich weiß, wurde in dem Telegramm der mögliche Sturz der afghanischen Regierung nach dem Abzug der US-Truppen am 31. August vorausgesagt", so der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Jonathan Finer dazu. 

06:48
20.08.2021
Die afghanische Generaldirektion für Leibeserziehung und Sport hat den Tod eines jungen Fußball-Nationalspielers beim Sturz von einem US-Flugzeug bestätigt. Man habe mit Bedauern festgestellt, dass Saki Anwari, ein Mitglied der Jugendnationalmannschaft, bei einem "tragischen Unfall" ums Leben gekommen sei, schrieb die Behörde in einer Mitteilung auf Facebook. Der 19-Jährige sei beim Versuch, das Land zu verlassen, von einem amerikanischen Flugzeug gestürzt.
Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban am Sonntag versuchen Tausende, aus dem Land zu fliehen. Da der kommerzielle Flugverkehr eingestellt ist und Racheaktionen der Taliban befürchtet werden, ist für viele die einzige Hoffnung, auf einen Evakuierungsflug von westlichen Ländern zu kommen. Auf Videos vom Flughafen war unter anderem zu sehen, wie Afghanen sich an ein bereits gestartetes Evakuierungsflugzeug klammerten.

06:05
20.08.2021
Die USA verstärken ihre Bemühungen zur Evakuierung von US-Amerikanern, Afghanen und Menschen anderer Nationalitäten aus Kabul.  Aus Washington hieß es, das US-Außenministerium schicke zusätzliche Konsularbeamte nach Katar und Kuwait, um dort die Weiterreise der Menschen zu organisieren. Außerdem seien weitere Beamte in Kabul gelandet, wo rund um den Flughafen weiter Chaos herrscht. Das Ziel sei es, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich aus dem Land zu bringen.
Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums seien in engem Kontakt mit den militant-islamistischen Taliban außerhalb des Flughafens, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby. "Wir wollen nicht, dass jemand belästigt oder verletzt wird." Kirby betonte, dass man keinen kompletten Überblick darüber habe, was außerhalb des Flughafens passiere und ob auch Menschen mit US-Pässen oder Visa von den Taliban schikaniert würden. Man habe am Flughafen zusätzliche Gates geöffnet, um die Evakuierung zu beschleunigen.