Beide Kanzlerkandidaten von Union und SPD erheben nach den ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl den Anspruch aufs Kanzleramt. Momentan liegen beide Parteien den Hochrechnungen zufolge ziemlich gleichauf, mit haudünnen Vorteilen für die SPD.
Armin Laschet will trotz der erheblichen Stimmenverluste für CDU/CSU bei der Bundestagswahl eine Koalition "unter Führung der Union" bilden, wie er am Sonntagabend sagte. Es brauche jetzt eine "Zukunftskoalition", sagte der CDU-Vorsitzende am Sonntagabend offenbar mit Blick auf ein mögliches Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP. Bundeskanzler werde derjenige, "dem es gelingt, Gegensätze zu verbinden".
Auch der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bekräftigt nach ersten Hochrechnungen seinen Anspruch auf das Kanzleramt. Die Wähler hätten die SPD klar gestärkt, sagt er. "Sie haben entschieden, dass die Sozialdemokratische Partei bei allen Balken nach oben geht - und das ist ein großer Erfolg." Die Wähler hätten SPD wegen ihrer Themen gewählt, wollten Gerechtigkeit und Klimaschutz. "Und auch weil sie wollen, dass der nächste Kanzler dieser Republik Olaf Scholz heißt."