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Biden: Corona verbreitet sich «wie ein Lauffeuer» unter Ungeimpften

06:23
04.08.2021
Das Coronavirus verbreitet sich in den USA nach Ansicht von Präsident Joe Biden «wie ein Lauffeuer unter den Ungeimpften». Dies sei «herzzerreißend» - vor allem, weil Covid-19 inzwischen dank der Impfungen eine «vermeidbare» Erkrankung sei, sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus. In den Bundesstaaten mit geringerer Impfquote sei die Rate der Infektionen «zehn bis zwanzig Mal so hoch» wie in den Staaten mit der höchsten Impfquote.

Biden forderte alle Amerikaner erneut mit Nachdruck auf, sich rasch impfen zu lassen. Es gebe immer noch rund 90 Millionen Menschen, die impfberechtigt seien, aber noch keine einzige Spritze bekommen hätten, mahnte er. Geimpfte Menschen würden sich nur sehr selten mit Corona infizieren, noch seltener bei einer Infektion ins Krankenhaus müssen und fast nie an den Folgen der Infektion sterben, betonte Biden. «Wir erleben eine Pandemie der Ungeimpften», sagte Biden.

Im Juni war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA im Durchschnitt auf rund 10 000 pro Tag gesunken gewesen. Inzwischen stieg die Zahl aber wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante im Schnitt wieder auf gut 80 000 pro Tag an. Die Zahl der Todesfälle pro Tag liegt nun im Durchschnitt bei rund 350, wie Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Die Impfkampagne in den USA kommt nur noch schleppend voran. Bislang sind fast 50 Prozent der Gesamtbevölkerung von rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft, rund 58 Prozent haben mindestens die erste Spritze bekommen. 

dpa

Schulleiter erwarten Konflikte an Schulen wegen Kinder-Impfungen

05:45
04.08.2021
Die deutschen Schulleiter rechnen mit Konflikten zwischen Lehrern, Eltern und Schülern durch eine Zunahme von Corona-Impfungen für 12- bis 17-Jährige. «Natürlich wird es im Alltag heftige Diskussionen geben. Darauf müssen sich die Lehrkräfte einstellen», sagte die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbands Deutschland, Gudrun Wolters-Vogeler, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). So werde es «erwartbare Konflikte geben um die Frage, ob Impfungen notwendig sind und ob Elternrechte übergangen werden». Zudem werde es «Debatten mit Kindern geben, die Impfungen vielleicht ablehnen oder unbedingt haben wollen». Die Gesundheitsministerkonferenz hatte beschlossen, den 12- bis 17-Jährigen mehr Angebote für eine Corona-Impfung zu machen.

Auch im Zusammenhang mit angeordneten Quarantänen könnten sich Konflikte aufbauen, befürchtet die Verbandschefin. «Wenn es künftig einen positiven Corona-Fall in der Klasse gibt, müssen diejenigen in Quarantäne, die nicht doppelt geimpft sind. Die anderen dürfen hingegen im Präsenzunterricht bleiben und können sich weiterhin an schulischen Aktivitäten beteiligen. Das wird zu Spannungen führen», sagte Wolters-Vogeler.

Heikel sei auch die Klärung durch die Schule, welche Kinder und Jugendlichen schon geimpft seien. Sie gehe davon aus, dass die Schulen aus rechtlichen Gründen den Impfstatus einzelner Schüler nicht abfragen dürfen. Die Lehrkräfte müssten sich mit Ratschlägen zur Impfung zurückhalten, sagte Wolters-Vogeler. Das rät auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger. «Das ist nicht ihr Zuständigkeitsbereich. Letztendlich müssen das die Eltern nach ärztlicher Beratung selbst entscheiden», sagte Meidinger den Funke-Zeitungen. 

dpa