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Umfrage: Nur jeder vierte Ungeimpfte will sich noch impfen lassen

08:46
01.08.2021
Nur etwa jeder vierte Ungeimpfte will sich nach einer Umfrage noch gegen Corona impfen lassen. In einer repräsentativen Befragung des Instituts Insa für die «Bild am Sonntag» gaben 27 Prozent derer, die bislang kein Impfangebot angenommen haben, an, sich eine Impfung vorstellen zu können. Aber 54 Prozent erklärten, sich grundsätzlich nicht impfen lassen zu wollen. 19 Prozent zeigten sich unentschlossen. Als Hauptgrund nannten 67 Prozent der Impfverweigerer mangelndes Vertrauen in die Impfstoffe. 

Inzidenz steigt weiter - 2097 Neuinfektionen

07:20
01.08.2021
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 17,5 - am Vortag hatte der Wert 16,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9 betragen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2097 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.19 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1548 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein Todesfall verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 771 262 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 654 500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 659.

Lindner: Wir brauchen eine Art Corona-Index

06:39
01.08.2021
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fordert, in der Corona-Pandemie den Inzidenzwert als einziges Kriterium für staatliche Schutzmaßnahmen aufzugeben. «Wir brauchen eine Art Corona-Index: Er sollte sich aus Inzidenz, aber insbesondere aus der Quote der Hospitalisierung ergeben», sagte er der «Welt am Sonntag». «Wenn es so ist, dass nun überwiegend Jüngere mit einem geringeren Krankheitsrisiko Überträger sind, dann reduziert sich die Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems. Folglich können und müssen Maßnahmen zurückgenommen werden.»

Die Inzidenz beziffert die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Auch Politiker anderer Parteien hatten sich angesichts der wachsenden Zahl der gegen das Coronavirus geimpften Menschen für angepasste Bewertungskriterien ausgesprochen.

Lindner forderte «niederschwellige» Impfangebote, zum Beispiel auf Parkplätzen von Einkaufszentren. «Wer im Herbst noch nicht geimpft ist, sollte dann im Zweifel einen negativen Test als Eintrittskarte für das Restaurant vorlegen, idealerweise öfter einen der zuverlässigen PCR-Tests», meinte er. «Tests bieten zwar keine letzte Sicherheit, aber da die Mehrheit geimpft oder genesen ist, ist die
Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems beherrschbar.»

Zur Frage, ob die Corona-Tests dann von den Menschen selbst bezahlt werden sollten, meinte er, eine konkrete Ankündigung zum jetzigen Zeitpunkt wäre «verführt, weil sie als indirekter Impfzwang aufgefasst werden könnte.» Und noch hätten nicht alle Menschen ein Impfangebot bekommen. «Aber natürlich wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Gemeinschaft die Kosten für individuelle Entscheidungen nicht mehr tragen kann.»

Die schwarz-rote Bundesregierung plant ein Ende der kostenlosen Corona-Tests. Wie am Samstag aus Regierungskreisen zu hören war, gibt es dazu allerdings noch keine Einigung.