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US-Gesundheitsbehörde: Delta so ansteckend wie Windpocken

16:34
30.07.2021
New York - Die Delta-Variante des Coronavirus ist der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge so ansteckend wie Windpocken und kann den Schutz von Impfungen leichter durchbrechen. Die Virusmenge in Infizierten sei dabei deutlich höher als bei der ursprünglichen Variante und eine Ansteckung könne leichter weitergegeben werden, heißt es in einer internen CDC-Präsentation, die von der «Washington Post» veröffentlicht wurde.

Die Erkenntnisse der Behörde stellen dabei allerdings nicht die Wirksamkeit der Impfstoffe in Frage: Diese schützten auch bei Delta weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit vor schweren Verläufen oder dem Tod. Der Schutz vor Ansteckung besteht zwar auch, scheint aber schwächer. Zudem kommt die CDC zu dem Schluss, dass Delta wohl gefährlicher ist als das ursprüngliche Virus und Erkrankte eher schwere Verläufe erfahren. Es müsse «anerkannt werden, dass sich der Krieg verändert hat», hieß es auf einer der Folien.

Zuletzt hatte die CDC ihre Richtlinien angesichts der starken Ausbreitung der Delta-Variante angepasst und auch für Geimpfte in vielen geschlossenen Räumen wieder das Maskentragen empfohlen. Die hochansteckende Ausprägung des Virus hat in den USA nach älteren Angaben mehr als 80 Prozent Anteil an allen Infektionen - diese Zahl dürfte mittlerweile aber deutlich höher liegen. Unterdessen tritt die Vakzin-Kampagne mit 50 Prozent vollständig Geimpften US-Bürgern auf der Stelle, was eine Ausbreitung der Delta-Variante weiter antreibt.

dpa

Stark gestiegene Corona-Zahlen auf Island

15:40
30.07.2021
Reykjavik - Island hat vier Tage in Folge jeweils mehr als 100 neue Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Das ging am Freitag aus den aktualisierten isländischen Corona-Zahlen hervor. Was im ersten Moment nicht nach sonderlich viel klingen mag, ist für die Nordatlantik-Insel mit ihren rund 360 000 Einwohnern eine ganze Menge: Die inländische 14-Tage-Inzidenz, die die Isländer von den an der Grenze erkannten Fällen unterscheiden, stieg in den vergangenen Tagen auf 280,6 - zuvor hatte der Wert monatelang auf einem höchstens niedrigen zweistelligen Niveau gelegen.

Die 14-Tage-Inzidenz nähert sich somit dem Spitzenwert vom Oktober 2020 an. Damals hatte sie bei rund 292 Fällen pro 100 000 Einwohner gelegen. Einen Tag mit mehr als 100 Corona-Neuinfektionen hatte es auf Island nach Angaben des Rundfunksenders RÚV zuvor überhaupt erst zweimal gegeben, nämlich jeweils einmal im März und Oktober 2020.

Island hatte Ende Juni nach 15 Monaten mit Abstand halten, Maske tragen und weiteren Maßnahmen alle Beschränkungen im Land aufgehoben. Wegen der steigenden Zahlen waren vor wenigen Tagen einige Einschränkungen wieder eingeführt worden. Kneipen und Clubs müssen nun ab Mitternacht schließen, bei Veranstaltungen sind höchstens 200 Teilnehmer erlaubt. Außerdem sollen die Menschen wieder mindestens einen Meter Abstand halten und in Innenräumen Mund-Nasen-Schutz tragen.

dpa