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Bankenverband: Zahl der Firmenpleiten dürfte verkraftbar bleiben

06:57
03.06.2021
Die privaten Banken in Deutschland rechnen nicht mit einer riesigen Pleitewelle als Folge der Corona-Krise. «Das zuletzt niedrige Niveau von Insolvenzen in Deutschland zeichnet ein verzerrtes Bild. Klar ist, dass die Unternehmensinsolvenzen zunehmen werden», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir erwarten allerdings keinen sprunghaften Anstieg, sondern einen Prozess, der sich über mehrere Monate hinziehen wird.»

Die Experten des Verbandes rechnen mit 24 000 Firmenpleiten in diesem Jahr - und damit weniger, als zunächst von einigen Beobachtern befürchtet. «Das sind Zahlen, die verkraftbar erscheinen», stellte Ossig fest. «Die Banken in Deutschland sind darauf gut vorbereitet, weil sie gut vorgesorgt haben. Die Kapitalpuffer wurden deutlich gestärkt, die Risikovorsorge schon im vergangenen Jahr erhöht.»

In einem am Donnerstag veröffentlichten Papier zum Thema Unternehmensfinanzierung schreibt der BdB: «Entgegen den Erwartungen Ende 2020 sind in deutschen Banken bislang keine negativen Veränderungen bei den Volumen ausfallgefährdeter Kredite ersichtlich.» Die bisher vorliegenden Quartalsergebnisse der Banken deuteten sogar auf eine Entspannung der Lage hin. «So haben nunmehr viele Banken weniger zusätzliche Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite bilden müssen als im Vorjahr», heißt es in dem Bericht.

«Notwendig ist, dass die Politik ähnlich wie im vergangenen Jahr Rahmenbedingungen schafft, die es ermöglichen, den Unternehmen den Weg aus der Krise heraus zu finanzieren», mahnte Ossig. «Um die hierzu erforderliche Kreditvergabe anzukurbeln, müssen konkret die temporären Entlastungen von Banken verlängert werden.» Die Aufseher waren der Branche in der Pandemie unter anderem bei Kapitalvorgaben entgegengekommen.

RKI registriert 4640 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 34,1

06:34
03.06.2021
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4640 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.37 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6313 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 34,1 an (Vortag: 36,8; Vorwoche: 41).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 166 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 269 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 692 468 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 518 600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 88 940 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochnachmittag bei 0,83 (Vortag: 0,77). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.