Noch mal zurück zum schon angesprochenen Problem: Bauchweh darf sein, aber manche anderen Krankheiten werden eher nicht thematisiert. Eine Teilnehmende erwähnt dann auch das Taktgefühl, das hier nötig ist. Manchmal kann man etwas Gutes wollen und doch jemandem zu nahe treten: "Trotzdem ist das manchmal wichtig. Hier kommt es auf richtige Maß an und die richtige Situation."
Wichtig ist immer die Unternehmenskultur: Eine Teilnehmende erzählt, dass sie einmal eine Unternehmenskultur erlebt hat, in der das Siezen sogar bei jahrzehntelangen Kollegen normal war. Eine Frage nach der Gesundheit war da ganz ausgeschlossen - aber das hat sich dann auch nach und nach geändert. Gerade die Pandemie hat dafür gesorgt, dass proaktiv und ganz direkt alles angesprochen werden musste, weil eben auch das leichte Halskratzen am Ende für viel mehr stehen kann. Einfaches Ansprechen der Gesundheit geht immer - und dann muss auch der andere die Verantwortung übernehmen und entscheiden, wie er mit dieser Frage umgeht. Als Strategie empfiehlt sie: Einfach so zu sein, wie man ist. Denn dann wirkt man authentisch, und so haben sich Schritt für Schritt neue Dinge ergeben. "Ich habe auch selbst erzählt, wie es mir geht - und das hat dafür gesorgt, dass Nähe entstanden ist. Und das hat geholfen, dass wir uns stärker gespürt haben und mehr möglich war."