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Regierung zu Schauspieler-Videos: «Aktion zur Kenntnis genommen»

11:06
23.04.2021
Die Bundesregierung hält sich mit Bewertungen zu den viel diskutierten Videos prominenter Schauspielerinnen und Schauspieler über die Corona-Politik zurück. «Die Bundesregierung hat diese Aktion zur Kenntnis genommen und unsere Haltung ist bekannt: Wir arbeiten daran, dass Deutschland die Pandemie schnell überwinden kann. Darauf sind unsere Entscheidungen ausgerichtet», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin. Es gelte natürlich auch in diesem Fall die Meinungsfreiheit.

Für Dienstag kündigte die Sprecherin ein Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 14 Kunst- und Kulturschaffenden an. Die Online-Diskussion ist Teil der Reihe «die Bundeskanzlerin im Gespräch». Merkel hatte sich bereits mit Eltern, Studenten, Azubis, Ausbildern und anderen Gruppen über deren Lage in der Pandemie unterhalten. Die Teilnehmer am kommenden Dienstag wurden den Angaben zufolge von Verbänden aus der Kultur ausgewählt, wie dem Bundesverband Schauspiel und dem Deutschen Musikrat. Ob auch Schauspieler darunter sind, die sich an der aktuellen Videoaktion beteiligt haben, blieb zunächst unklar.

Dutzende prominente Schauspieler hatten am Donnerstag ironisch-satirische Videos veröffentlicht und darin die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert und damit eine Debatte ausgelöst. Es beteiligten sich unter anderem Jan-Josef Liefers, Ulrich Tukur, Volker Bruch und Meret Becker.

(dpa)

Künstler-Aktion gegen Corona-Politik: Spahn bietet Gespräch an

10:17
23.04.2021
Nach der Internet-Aktion mehrerer Künstler gegen die Corona-Politik der Bundesregierung hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Initiatoren ein Dialogangebot gemacht. Er könne sich gut vorstellen, das Gespräch miteinander zu führen, sagte Spahn am Freitag in Berlin. «Dass es Kritik und Fragen gibt an den Maßnahmen und den Hintergründen, das finde ich nicht nur normal, das finde ich in einer freiheitlichen Demokratie wünschenswert.»

Er habe sich noch nicht selbst alles anschauen können, sagte der Minister. Er fände es aber schade, «wenn der Eindruck da wäre, dass es nicht auch kontroverse, abwägende Diskussionen gibt». Dies habe im Bundestag stattgefunden. «Es waren ja sehr kontroverse Diskussionen, gesellschaftlich, politisch, in ganz vielen Bereichen.» Es sei auch nötig, das Vorgehen zu rechtfertigen, zu erläutern und abzuwägen.

Spahn äußerte Verständnis dafür, dass Künstler auf Härten der Krise aufmerksam machten. «Man ist Schauspieler geworden, weil man es liebt, weil man es gerne macht.» Er könne gut verstehen, dass es wehtue, dies über Monate nicht ausüben zu können. Zugleich sei die Pandemie etwas, das sich alle nicht ausgesucht hätten.

Unter dem Twitter-Hashtag #allesdichtmachen haben Künstler wie Ulrich Tukur, Volker Bruch, Meret Becker, Ulrike Folkerts, Richy Müller oder Jan Josef Liefers bei Instagram und auf der Videoplattform Youtube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements verbreitet, in denen sie die Corona-Politik kritisieren.

(dpa)

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