Die Bundesregierung hält sich mit Bewertungen zu den viel diskutierten Videos prominenter Schauspielerinnen und Schauspieler über die Corona-Politik zurück. «Die Bundesregierung hat diese Aktion zur Kenntnis genommen und unsere Haltung ist bekannt: Wir arbeiten daran, dass Deutschland die Pandemie schnell überwinden kann. Darauf sind unsere Entscheidungen ausgerichtet», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin. Es gelte natürlich auch in diesem Fall die Meinungsfreiheit.
Für Dienstag kündigte die Sprecherin ein Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 14 Kunst- und Kulturschaffenden an. Die Online-Diskussion ist Teil der Reihe «die Bundeskanzlerin im Gespräch». Merkel hatte sich bereits mit Eltern, Studenten, Azubis, Ausbildern und anderen Gruppen über deren Lage in der Pandemie unterhalten. Die Teilnehmer am kommenden Dienstag wurden den Angaben zufolge von Verbänden aus der Kultur ausgewählt, wie dem Bundesverband Schauspiel und dem Deutschen Musikrat. Ob auch Schauspieler darunter sind, die sich an der aktuellen Videoaktion beteiligt haben, blieb zunächst unklar.
Dutzende prominente Schauspieler hatten am Donnerstag ironisch-satirische Videos veröffentlicht und darin die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert und damit eine Debatte ausgelöst. Es beteiligten sich unter anderem Jan-Josef Liefers, Ulrich Tukur, Volker Bruch und Meret Becker.