Dieser Wahlabend hatte im Vorfeld Hochspannung versprochen – und dann auch alle Erwartungen erfüllt. Dass auch im Wahlkreis Geislingen eine Frau das Direktmandat erringen würde, war schon vor der Wahl klar. Die spannende Frage war aber, ob es Nicole Razavi noch einmal gelingen würde, den Wahlkreis für die CDU zu verteidigen. Lange hatte es dann am Sonntagabend so ausgesehen, als könne die Donzdorfer Pfarrerin Kathinka Kaden vom Landestrend profitieren und den Wahlkreis für die Grünen erobern.
Doch schließlich endete der Wahlabend versöhnlich für Razavi. Mit 27,9 Prozent der Stimmen lag sie nicht nur deutlich über dem Landesergebnis ihrer Partei, sondern auch 0,4 Prozent vor Kathinka Kaden. Mit dem gleichen Vorsprung hatte sie vor fünf Jahren den Wahlkreis für sich entschieden. Während Kaden mit diesem Ergebnis der Weg nach Stuttgart angesichts der großen Wahlerfolge ihrer Kollegen verbaut sein dürfte, durfte sich Sascha Binder, der seit zehn Jahren für die SPD im Landtag sitzt, durchaus Hoffnung machen, dass er auch dieses Mal in Stuttgart dabei sein wird. Immerhin erreichte er 14,4 Prozent. Ob ihm das gelungen ist, stand beim Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Mit dem Ergebnis verwies Binder den AfD-Kandidaten Freiherr von Wangenheim mit 11,5 Prozent auf Platz vier.